Nick, wie beurteilst du die Performance deines BMW Sauber Teams in diesem Jahr?
Nick Heidfeld: Sehr gut. Wir haben zeitweise die Fahrer- und die Konstrukteurswertung angeführt. Natürlich möchte man das auch am Ende des Jahres, aber man muss immer sehen, woher wir als Team kommen. Vor ein paar Jahren war Sauber noch auf Platz 7 der Konstrukteurswertung. Entsprechend ist Platz 3 in diesem Jahr mit vielen Podestplätzen und dem ersten Sieg genau das, was wir uns erhofft hatten.

Nick hatte keine einfache Saison. Trotzdem erlebte er einen versöhnlichen Abschluss., Foto: Sutton
Nick hatte keine einfache Saison. Trotzdem erlebte er einen versöhnlichen Abschluss., Foto: Sutton

Wie fällt deine eigene Saisonbilanz aus?
Nick Heidfeld: Ich habe meine eigenen Ansprüche und Ziele nicht erreicht. Denn ich möchte immer das Maximum aus dem Auto herausholen. Das hat speziell zur Saisonmitte in den Qualifyings nicht geklappt. Trotzdem war es ein versöhnlicher Saisonabschluss, weil ich es geschafft habe, aus dieser schwierigen Phase herauszukommen.

Hoffst du auf ein noch besseres Jahr 2009?
Nick Heidfeld: Klar, als Team haben wir uns vor vier Jahren das Ziel gesetzt, 2009 um den Titel zu kämpfen. Das ist auch meine Hoffnung für das nächste Jahr.

Du bist vor BMW Sauber für vier andere Teams gefahren. Was war deine beste Erfahrung?
Nick Heidfeld: Jedes Jahr und jedes Team hatte seine Besonderheiten. Natürlich ist BMW Sauber das erfolgreichste Team, mit dem ich bis jetzt zusammengearbeitet habe, aber selbst das katastrophale Jahr bei Prost war etwas Besonderes, nämlich mein erstes Jahr in der Formel 1. Bei Sauber hatte ich drei sehr schöne Jahre, in denen ich in Brasilien mein erstes Podium einfahren konnte. Mit Jordan war es wieder ein schwieriges Jahr, aber es war auch ein Jahr, das mich aufgefangen hat, wo es beinahe nicht weitergegangen wäre. Danach ging es bei Williams richtig bergauf. Ich bin eine gute Saison gefahren und habe die Chance erhalten, mit BMW zusammen zu arbeiten. Es waren also alles wichtige und schöne Jahre.

Wie viele Jahre möchtest du noch in der Formel 1 fahren und besitzt du Zukunftspläne für danach?
Nick Heidfeld: Im Moment würde ich gerne bis Ende 30 in der Formel 1 bleiben. Derzeit hören einige Fahrer mit 38, 39 Jahren auf, also habe ich mir das auch als Ziel gesetzt. Grundsätzlich möchte ich so lange dabei bleiben, wie ich es gerne mache. Für die Zeit danach habe ich aber keine konkreten Pläne.

Du hast zwei Kinder, wo nimmst du die Zeit her, dich mit deiner Familie zu beschäftigen?
Nick Heidfeld: Ich bin zwar viel unterwegs, aber das Schöne ist: wenn ich zu Hause bin, bin ich auch wirklich den ganzen Tag zu Hause. Ich muss nicht früh zur Arbeit bevor die Kinder aufstehen und komme nicht erst abends heim, wenn sie schon wieder ins Bett müssen. Deshalb habe ich viel Zeit, die ich mit ihnen verbringen kann.

2009 soll alles besser werden. Der Titel ist das Ziel., Foto: Sutton
2009 soll alles besser werden. Der Titel ist das Ziel., Foto: Sutton

Was war dein bisher schönster Moment im Leben?
Nick Heidfeld: Ganz klar die Geburt unserer Kinder. In der Formel 1 war Australien 2000 einer der schönsten Momente, als ich wirklich realisierte, dass ich es in die Formel 1 geschafft hatte.

Gibt es einen Menschen in deinem Leben, dem du besonders viel verdankst?
Nick Heidfeld: Ja klar, es gibt einige Leute, die mir in meiner Karriere geholfen haben. Vorneweg meine gesamte Familie, meine Freundin, meine Kinder, die mir Kraft geben, in den Anfängen meiner Karriere natürlich meine Eltern, insbesondere mein Vater, der mich früh gefördert hat und mit mir viel durchgemacht hat.

Welchen Menschen bewunderst du am meisten?
Nick Heidfeld: Als Sportler bewundere ich Michael Jordan. Er ist für mich der größte Sportler aller Zeiten. In der Formel 1 ganz klar Michael Schumacher. Er hat es geschafft mit allen Autos, egal unter welchem Reglement, extrem schnell zu sein. Es gibt Fahrer, zu denen leider in diesem Jahr auch ich gezählt habe, die mal in einem Jahr Probleme hatten und nicht so konstant so stark waren wie er. Manche Autos kamen ihnen entgegen, manche nicht, bei Michael war das nicht so - er war immer stark.