Jackie Stewart mag es nicht, Fahrer verschiedener Epochen zu vergleichen, weswegen er das auch aktuell vermeidet. Von Lewis Hamilton hält der Schotte dennoch viel. "Er hat die Möglichkeit, der Beste seiner Zeit zu sein und könnte den Sport einige Jahre dominieren", sagte Stewart dem Daily Record. Was die WM-Entscheidung in Brasilien betraf, so musste der dreifache Weltmeister aber zugeben, dass Hamilton dort sehr glücklich gewesen war. "Doch er besaß auch die Fähigkeit, aus dem Regen seinen Nutzen zu ziehen und den fünften Platz zu holen. Massa hatte früher Höhen und Tiefen an Inkonstanz, aber er ist erwachsen geworden und war auch in der Niederlage sehr würdevoll."

Hamilton musste Stewart aber auch auf andere Art als glücklich bezeichnen, denn er habe jugendliche Ausgelassenheit, angeborene Fähigkeiten und dazu noch die Unterstützung von McLaren. "Er konnte die normale Lehrzeit bei einem weniger starken Team auslassen, was Kimi Räikkönen, Fernando Alonso und Massa nicht konnten." Einen guten Rat hatte Stewart auch noch. So meinte er, dass Hamilton mit einem etwas professionelleren Management - aktuell hat das sein Vater Anthony in der Hand - noch viel mehr erreichen könnte und ähnlich wie Tiger Woods ganz neue Zuschauer für die Formel 1 interessieren könnte.

"Dadurch wird das grundlegende Interesse größer und er ist ein Vorbild für ein breiteres Publikum, was der Grand-Prix-Sport braucht. Einige große Entscheidungen werden getroffen werden müssen und er wird noch mehr der Öffentlichkeit gehören. Also wird er jemanden brauchen, der von außerhalb der Familie kommt", betonte Stewart. Denn der Schotte erachtete es als schwierig, das Privatleben mit dem Beruf zu vermischen. Andererseits meinte er aber, dass es auch keinen Grund gebe, warum Hamilton nicht weiter einfach stark bleiben soll, wenn er ein konkurrenzfähiges Auto in einem konkurrenzfähigen Team habe.