Die FIA hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass sie in der kommenden Saison die Entscheidungen der Stewards an den Rennwochenenden transparenter machen will. Aufgekommen war die Debatte darüber nach dem Rennen in Spa, als Lewis Hamilton wegen eines ungerechten Vorteils durch Abkürzen einer Schikane eine Strafe von 25 Sekunden aufgebrummt bekam und dadurch den Sieg verlor. Um den Kontroversen und Diskussionen vorzubeugen, die es danach gab, wurde im World Motor Sport Council entschieden, der Öffentlichkeit die Entscheidungsfindung besser zu erklären.

Schriftlich und bildlich

Deswegen werden in Zukunft die niedergeschriebenen Erklärungen der Strafen auf der Website der FIA publiziert werden und nicht mehr nur die Bestätigungen, dass es Strafen gegeben hat. Zudem wurde beschlossen, dass man auch Film-Material öffentlich machen will, das relevante Beweise für die Entscheidung der Stewards geliefert hat, von der Öffentlichkeit aber möglicherweise nicht gesehen wurde. Dies soll auf den Websites der FIA und der Formula One Management (FOM) geschehen.

Um die Entscheidungen zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass die Strafen in Zukunft alle noch während des Rennens ausgesprochen werden, soll auch ein neues System für Fernsehwiederholungen in den Diskussions-Prozess der Stewards eingebaut werden. Sollte es nötig sein, nach dem Rennen noch Beweise zu sichten, wird mit der Strafe klarerweise bis danach gewartet werden.

Steward-Azubis

Auch bei den Stewards selbst wird nachgebessert. So werden die nationalen Autoverbände Steward-Trainees nominieren und die FIA daraus welche auswählen, die kommende Saison fünf Grands Prix als Beobachter besuchen werden. Ein nationaler Steward, der erstmals bei einem Formel-1-Rennen verantwortlich ist, wird zumindest einen Grand Prix beobachtet haben müssen, bevor er eine Superlizenz als Steward erhält. Auf der Website der FIA wird ein kurzer Lebenslauf der Trainees erscheinen. Zu diesen Steward-Azubis können übrigens auch ehemalige Rennfahrer gehören, wurde von einigen Seiten doch der Wunsch geäußert, dass ein Ex-Fahrer als Steward am besten geeignet wäre.