Die Brasilianer lieben die Formel 1. Das trifft auf die Fans ebenso zu wie auf die Fahrer. Entsprechend schwer können sie loslassen. Rubens Barrichello möchte jedenfalls noch nicht von seinem letzten F1-Rennen vor heimischer Kulisse sprechen. Stattdessen kündigte er am Mittwoch in Sao Paulo an: "Ich verhandle mit Toro Rosso und Honda, sie haben mir schon gesagt, dass ich bis Dezember keine Antwort erwarten kann."

Denn bei beiden Teams stehen andere ganz oben auf der Liste. Aber nicht nur Barrichello könnte in Interlagos seinen Abschied erleben, egal ob er es wahr haben möchte oder nicht. Auch Nelsinho Piquet zittert um eine Chance für ein zweites F1-Jahr. "Renault steht unter Druck, es ist einige Jahre her, seit sie einen französischen Fahrer hatten", sagte Piquet Junior gegenüber Reuters. Mit Romain Grosjean haben sie aktuell wieder ein junges, französisches Talent als Testfahrer, der das zweite Cockpit belegen könnte. Für Piquet bliebe dann vielleicht die Flucht zu Honda, wo Sponsor Petrobras auf einen Brasilianer bestehen könnte, seine Gegner wären dann Barrichello und Bruno Senna.

"Renault wird eine Entscheidung fällen, vielleicht haben sie das schon getan", so Piquet. "Aber ich weiß noch nichts." Sollte Fernando Alonso das Team nach Saisonende verlassen, wäre die Situation für den Brasilianer besser. Allerdings ist nicht nur Grosjean scharf auf ein Stammcockpit, auch der zweite Testfahrer Lucas di Grassi wird als möglicher Piquet-Nachfolger gehandelt.

Entsprechend glaubt Piquet nicht, dass ein tolles Ergebnis in Sao Paulo die Zukunft beeinflussen wird. "Es wird keinen Unterschied machen, wir haben bereits 17 Rennen gesehen." In denen hat er jedoch nur selten überzeugt. Flavio Briatore sagte zuletzt mehrmals: "Ein gutes Rennen reicht nicht aus."