Mit Toro Rosso hat Sebastian Vettel seinen ersten Sieg in der Formel 1 geholt, mit Toro Rosso hat er seine erste volle Saison in der Formel 1 gefahren und am Sonntag wird er sein letztes Rennen für den Rennstall bestreiten, bevor es im kommenden Jahr zu Red Bull Racing geht. Aber auch wenn damit für den Deutschen ein wichtiges Kapitel in seiner Rennsport-Karriere zu Ende geht, so will er den Brasilien Grand Prix als ganz normales Rennen angehen. "Ehrlich gesagt, ich werde nicht darüber nachdenken, dass es das letzte Rennen ist. Wir werden einfach da rausgehen und unseren Job machen. Wir sind nicht so groß wie Ferrari und McLaren, wir sind aber konzentriert und sind hier, um etwas zu erreichen", erklärte er gegenüber Autosport.

Deswegen war sich Vettel auch sicher, dass trotz des bevorstehenden Abschieds in den Köpfen aller Teammitglieder am Samstag und Sonntag auch nur Leistung sein wird. "Wir werden unser Bestes versuchen. Sonntagnacht haben wir dann eine gute Gelegenheit, um gemeinsam zu feiern", meinte er. Für Toro Rosso wird es am Wochenende auch noch um einiges gehen. Denn Red Bull Racing liegt im Kampf um Konstrukteurs-Rang sechs nur fünf Punkte zurück. Eine große Überraschung wie in Monza erwartete Vettel aber nicht. "Wir wollen einfach weitermachen. Ein Sieg ist normalerweise nicht in Reichweite und in einem normalen Qualifying spielen wie nicht bei den Großen mit. Mit einem leichten Auto sieht es so aus, als wären wir in Q2 nahe dran, aber wenn wir Benzin ins Auto füllen, dann sieht man, wie gut oder schlecht es sein kann. Man kann reden was man will, aber es gibt eine Lücke zu den großen Teams."

Den Sieg von Monza konnte er deswegen trotzdem nicht beiseite reden, aber Vettel war klar, dass damals einfach alles für Toro Rosso gepasst hatte und das Auto bei diesen Bedingungen an diesem Tag das schnellste war. "Wir haben auch den besten Job abgeliefert. Ich denke, wir sollten vielleicht nicht auf Monza schauen, sondern auf all die anderen Rennen, um unsere wahre Leistung zu sehen. So war es in den vergangenen Rennen genug, um Konstant Punkte zu holen", erklärte Vettel. Das zeige, dass man ein gutes Paket habe, es aber auch nutzen müsse. Auf dem höchsten Niveau könne man jedenfalls ohnehin nicht immer sein. "Sonst würden Ferrari und McLaren alle Rennen mit 1-2 oder 1-3 oder 1-4 gewinnen und die ersten vier Plätze würden schon Ferrari und McLaren gehören."