Alex, alle haben viel Dramatik am Start erwartet und dann wurde es ein relativ langweiliges Rennen.
Alex Wurz: McLaren hat den Start gut erwischt. Das hat auch Felipe Massa erkannt, er sagte, dass sein Start nicht gut genug gewesen sei. McLaren war das gesamte Wochenende schneller als Ferrari und da sie Lewis Hamilton am Start nicht geschnappt haben, konnte er das Rennen heimfahren.

War das der entscheidende Schritt zum Titel?
Alex Wurz: Es war ein großer Schritt in Richtung Titelgewinn, aber noch nicht der entscheidende. Wir wissen, wie verrückt es laufen kann. Außerdem wird es für ihn in Brasilien nicht so einfach. Dort schätze ich Ferrari stärker ein. Angesichts des Punktevorsprungs kann er aber relativ ruhig antreten.

Einige kritisieren das Überholmanöver bei Ferrari. Wie siehst du das?
Alex Wurz: Nein, was soll das? Es ist ein Ferrari Team und eine Teammeisterschaft. Das Team hat den Befehl zum Positionstausch sicher nicht per Funk ausgesprochen und wenn Räikkönen mitdenkt, ist es das einzige, was er machen kann. Da gibt es für mich null Diskussionen.

Gibt es in Brasilien noch mal einen Großangriff von Massa?
Alex Wurz: Na sicher. Er ist in Brasilien immer sehr stark, die Charakteristik des Autos passt auch gut zu Brasilien, da wird es noch mal einen Angriff geben. Aber er muss auf Regen, Safety Car, Unfälle hoffen. Das ist seine einzige Chance.

Wurz rechnet mit einer Attacke von Massa., Foto: Sutton
Wurz rechnet mit einer Attacke von Massa., Foto: Sutton

Ist das Heimpublikum tatsächlich eine Motivation oder eher egal?
Alex Wurz: Der Schuss kann in beide Richtungen losgehen, weil der Druck viel höher ist. Bei den emotionalen Brasilianern ist es eher beflügelnd, bei den eher kühleren Leuten aus dem Norden ist es eher etwas bremsend. Es kommt auf die Einstellung an und wie man die Energie, die im Heimatland frei wird, umsetzen kann. Es ist nicht immer ein Garant.

BMW Sauber hat aus dem schlechten Samstag noch das Beste gemacht.
Alex Wurz: Ja, das war Schadensbegrenzung. Sie haben noch viele Punkte geholt und eine gute Vorstellung gezeigt.

Toro Rosso konnte hingegen keine Punkte holen.
Alex Wurz: Nein, sie hatten Schwierigkeiten. Es sah so aus, als ob sie Probleme mit den Reifen gehabt hätten. Bourdais war schon nach dem Start weg und Vettel fand auch nie den Rhythmus. Das Auto hatte nie den Grip der letzten Rennen.