Ich hatte mir für den Start vorgenommen, drei Autos zu überholen. Es war klar, dass das die entscheidende Phase werden würde. Aber was man sich da so vornimmt, klappt halt nicht immer. Diesmal war es perfekt.

Schon direkt beim Beschleunigen habe ich mich an zwei Autos vorbeischieben können. Und in der zweiten Kurve habe ich Sebastian Vettel außen überholt. Das war eng, und er mich leicht am Heck berührt. Das hätte schief gehen und in einem Dreher enden können, es ist aber nichts passiert. Im Parc Fermé nach dem Rennen hat er mir gleich gesagt, dass es auch keine Absicht war.

Jedenfalls war ich so nach ein paar Metern wieder Sechster - also auf dem Platz, der mir zustand.

Später wurde es fast ein bisschen einsam. Ich hatte keine Chance, Fernando Alonso anzugreifen, und hinter mir fuhr mit einigem Abstand mein Teamkollege. So habe ich entschieden, auf ein schonenderes Motorprogramm mit geringeren Drehzahlen umzuschalten. Ich habe die Pace kontrolliert und in der letzten Runde nochmals Gas gegeben. Das war die drittschnellste Rennrunde, 1,7 Zehntel langsamer als die von Lewis Hamilton.

Mein Motor muss noch beim Finale in Brasilien durchhalten, und Interlagos ist nicht gerade eine Spazierfahrt. Bis jetzt haben wir 2008 eine hundertprozentige technische Zuverlässigkeit, das ist sensationell, weder ich noch Robert sind auch nur ein einziges Mal mit einem Defekt liegen geblieben. Dabei soll es bitte auch beim Finale bleiben.

Es ist eine Tatsache, dass wir jetzt keine Chance mehr haben, den Konstrukteurstitel zu holen, und Robert ist auch beim Fahrertitel aus dem Rennen. Aber wir sollten nicht zu enttäuscht sein. Wir hatten eine klasse Saison - und sie ist noch nicht vorbei.