Lewis Hamilton arbeitet jeden Tag auf sein großes Ziel hin: den WM-Titel. Eines Tages möchte er dieses Ziel erreichen. Vor einem Jahr war er an gleicher Stelle in Shanghai schon nah dran, damals versagten die Nerven, ein kleiner Fehler kostete ihn in der Boxeneinfahrt einen möglichen Sieg.

In diesem Jahr hat er wieder die Chance, den WM-Titel in Shanghai zu gewinnen, aber diesmal macht er sich nicht den gleichen Druck. "Es sind noch zwei Rennen Zeit, in beiden brauchen wir starke Ergebnisse", betont er. "Ich werde es ruhig angehen, wir müssen es nicht hier schaffen." Stattdessen möchte er so viele Punkte wie möglich mitnehmen. Das müssen nicht unbedingt zehn sein.

Trotzdem sei es fantastisch gewesen, sich nach dem Rückschlag von Fuji mit einer Pole Position zurückzumelden. "Klar, das Rennen ist wichtiger, aber es ist toll, zu zeigen, dass wir sehr konkurrenzfähig sind", sagte Hamilton. "Wir werden sehen, wie es die anderen psychologisch beeinflusst, aber für uns ist es sehr positiv."

Gefahr am Start

Wie beim viel diskutierten Start in Japan steht Hamilton am Sonntag neben Kimi Räikkönen in der ersten Startreihe. Sorgen macht er sich deswegen aber nicht, obwohl der Finne nichts zu verlieren hat, da er nicht mehr im Titelkampf steckt. "Kimi ist Weltmeister", betont Hamilton. "Er möchte genauso sehr gewinnen wie alle anderen, aber er wird vernünftig sein."

Hamilton startet wieder von Platz 1., Foto: Sutton
Hamilton startet wieder von Platz 1., Foto: Sutton

Aber er wird Hamilton auch nicht davon ziehen lassen. "Es wird eng und schwierig, ihn am Start zu schlagen", weiß der McLaren-Pilot. "Ich bin in der besseren Position und selbst wenn er vor mir sein sollte, wäre das nicht so schlimm, so lange Felipe [Massa] hinter mir ist."

Die Kupplungsprobleme von Fuji, die seinen Start behinderten, sollen sich in Shanghai nicht wiederholen. "Wir hatten dort das ganze Wochenende Probleme, die Kupplung rutschte, auch beim Start", verrät er. "Aber wir haben hier eine gute Kupplung drin, die das ganze Wochenende funktioniert hat." Und auch der Fahrer soll diesmal ohne Fehler funktionieren: "Ich muss sicher stellen, dass ich den Fehler nicht wieder mache", kündigt er an. "Ich muss die erste Kurve so angehen wie in allen F1-Rennen zuvor, hoffentlich klappt es besser als in Fuji."

Einer Wiederholung des Boxengassendebakels aus dem Vorjahr wollte Hamilton schon im Freien Training vorbeugen. "Ich habe die Boxeneinfahrt das ganze Wochenende über angegriffen und bin ans Limit gegangen", verrät er. Dabei blockierten im 3. Training die Räder und er rutschte in Richtung Notausgang. "Letztes Jahr hatte ich das Limit vorher nicht gefunden, das ist jetzt anders. Es war also ein gutes Experiment."