Die Erwartungen hängen bei Honda schon seit längerer Zeit nicht mehr allzu hoch - zumindest was den Rest dieses Jahres betrifft. Immerhin Rubens Barrichello, der im kommenden Jahr unbedingt weiter beim Team oder in der Formel 1 sein möchte, scheint sich noch reinzuhängen, konnte er mit Platz 14 im Qualifying von Shanghai doch positiv überraschen - was eigentlich schon eine Aussage für sich ist. "Es war eine wirklich schöne Runde, mit der ich heute in Q2 gekommen bin, denn ich hatte eine langsame Outlap, weil alle aneinander gereiht waren und ich mir Sorgen wegen fehlendem Grips machte", erzählte der Brasilianer danach. Doch er holte nach seinem eigenen Empfinden alles aus dem Auto heraus und stellte sich und wohl auch sein Team ein klein wenig zufrieden. "Vor allem nach den Problemen im Training gestern können wir zufrieden sein."

Ganz so toll fiel die Bilanz von Jenson Button nicht aus, denn der Brite hatte nach dem Training am Morgen doch mit etwas mehr gerechnet als mit Startplatz 18. "Aber leider hat sich das Auto im Qualifying irgendwie von uns entfernt. Wir konnten am Nachmittag keine gute Balance finden, es fehlte am Prime-Reifen am Grip vorne und aus den Kurven heraus hatten wir Probleme mit der Traktion", berichtete er. Da er diese Probleme zuvor nicht so gehabt hatte, wollte er unbedingt noch untersuchen, warum sie plötzlich da gewesen waren.

Wie Chefingenieur Steve Clark erklärte, hätte es für Button aber noch eine Chance gegeben, in Q2 zu kommen. Denn das Team hatte in Q1 auf die härteren Prime-Reifen gesetzt, da der weichere Reifen am Morgen nur schwer zum Arbeiten zu bekommen war. Barrichello machte diese Wahl weniger aus, doch in Q2 sah das Team dann, dass durch die mittlerweile wärmeren Temperaturen der Option doch schneller war. Hätte den Button in Q1 verwendet, wäre er vielleicht auch aufgestiegen. Barrichello konnte den Reifenvorteil in Q2 aber auch nicht nutzen. "Beim zweiten Run von Rubens in Q2 war die Balance nicht perfekt und er hat ein paar Zehntel verloren. Aber auch mit einer besseren Runde wäre es unwahrscheinlich gewesen, dass er es in Q3 geschafft hätte", sagte Clark.