Ausgemalt hatten sich das wohl nicht nur die Verantwortlichen bei BMW Sauber, bevor es in Shanghai ans Qualifying ging: Robert Kubica auf einem soliden Startplatz, im Rennen dann vorne ein wenig Tumult und schon geht es wieder einen Schritt näher an die WM-Spitze. Ob es am Sonntag an der Spitze Tumult geben wird, war nach dem Qualifying noch nicht klar, es sah aber so aus, als ob Kubica kaum Profit daraus würde schlagen können, da er lediglich auf Startplatz zwölf gefahren war.

Klarerweise war der Pole danach relativ frustriert. "Ein sehr enttäuschendes Qualifying. Ich hatte bisher das gesamte Wochenende Probleme mit der Fahrzeugbalance. Vor dem Qualifying haben wir einige Änderungen vorgenommen, doch leider hatten diese keine positiven, sondern negative Auswirkungen. Das Auto war schwierig zu fahren, ich konnte nicht so attackieren, wie ich das wollte", klagte Kubica danach. Das große Problem am Sonntag wird für ihn sein, dass das Auto nach dem Qualifying auch nicht mehr verändert werden darf, die Abstimmung also so bleiben wird.

Heidfeld leidet mit

Nick Heidfeld konnte das Qualifying etwas zufriedener Revue passieren lassen, denn bei ihm war es nach der Enttäuschung von Fuji wieder gut im Zeittraining gelaufen. "Ich denke, ich habe heute das maximal Mögliche erreicht, und ich bin froh, dass sich bei mir die positive Entwicklung aus den vergangenen Qualifyings auch hier fortsetzt", meinte er. Mit seinem Teamkollegen litt der Deutsche aber schon mit und erklärte, dass es ihm leid täte, dass Kubica Schwierigkeiten gehabt habe. "Mit dieser Startposition reduzieren sich seine Titelchancen natürlich. Aber wir werden trotzdem nicht aufgeben."

Mehr über die Probleme bei Kubica zu klagen hatten Mario Theissen und Willy Rampf, die beide von einer Enttäuschung im Qualifying sprachen, damit allerdings nur Kubicas Abschneiden meinten. Theissen fand es besonders deswegen enttäuschend, weil der Pole in Q2 hängen geblieben war. "Robert war in allen Trainings unzufrieden mit der Abstimmung seines Autos, und das hat sich auch im Qualifying nicht geändert. Der einzige Vorteil in dieser Situation ist, dass wir in der Wahl der Rennstrategie bei ihm für morgen frei sind", meinte er der BMW Motorsport Direktor. Rampf klang ähnlich: "Bei Robert konnten wir die Leistung aus dem dritten Freien Training nicht ins Qualifying übertragen. Robert war mit der Balance des Fahrzeugs unzufrieden, als Resultat blieb letztlich nur Platz zwölf." Heidfelds Leistung befanden beide für gut, allerdings schien das diesmal nicht so wichtig zu sein.