Im ersten Training war die Balance zwar noch nicht optimal, aber ich hatte deutlich weniger Graining als befürchtet. Die Reifen können gerade auf dieser Strecke extrem körnen, das war aber diesmal nicht der Fall. Wir haben während der Session ein paar Veränderungen vorgenommen, die sich als richtig erwiesen. Zum Schluss bin ich noch mit einem anderen Heckflügel gefahren. Die Zeit war zwar sehr knapp, ich habe gerade noch zwei Runden zusammenbekommen, aber mit den Daten können wir trotzdem genug anfangen.

Im zweiten Training war ich recht zufrieden - sowohl mit den Longruns als auch mit den einzelnen Runden. Wir haben nochmals einiges an der Abstimmung verändert. Nicht jeder Schritt war einer in die richtige Richtung, aber wir haben viel verstanden und gelernt. Es sind zwar morgen noch weitere Verbesserungen notwendig, aber für einen Freitagabend sind wir schon recht weit mit dem Set-up.

Heidfeld probierte auch einen neuen Heckflügel., Foto: Sutton
Heidfeld probierte auch einen neuen Heckflügel., Foto: Sutton

Nach dem Rennen in Fuji bin ich mit meiner Familie noch bis Mittwochmorgen in Tokio gewesen. Ich mag die Stadt, ein Schulfreund von mir lebt dort. Für die Kinder war Disney-World einfach phantastisch.

Die WM ist jetzt natürlich unheimlich spannend. Auch wenn unser Team und Robert momentan nur Außenseiterchancen haben, ist es dennoch bemerkenswert, dass wir zwei Rennen vor Saisonende überhaupt in dieser Position sind! Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr aus dem Zweikampf an der Spitze einen Dreikampf zu machen und unseren ersten Sieg einzufahren. Und wieder einmal hat unser Team seine Ziele erreicht. Mit insgesamt elf Podestplätzen und als klar zuverlässigste Mannschaft können wir jetzt schon auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken.

Für mich persönlich war es bisher zwar eine der schwierigsten Saisons meiner Karriere, aber mit vier Podestplätzen auch eine sehr erfolgreiche. Ich hoffe, dass ich die Saison in den letzten beiden Grands Prix noch mit guten Ergebnissen beschließen kann.