Der WM-Kampf geht in die letzten beiden Runden und Timo Glock hat einen klaren Weltmeistertipp: "Kubica, weil ich glaube, dass er aus seinen Möglichkeiten absolut 100% herausgeholt hat." So sei der Pole der Fahrer unter den Top-3, der die wenigsten Fehler gemacht habe. "Er hat kontinuierlich Punkte gesammelt und für mich den absolut konstantesten Job gemacht."

Rein rechnerisch sei natürlich Hamilton der Favorit. Doch beim Briten scheinen die Nerven ähnlich wie im letzten Jahr zu flattern. "Er ist verbissener, will jedes Rennen gewinnen", sagt Glock. "Er sagt sich halt: alles oder nichts." Das habe man in Fuji am Start gesehen.

Andererseits weiß Glock genau, dass der Fahrer in solchen Momenten Entscheidungen innerhalb von Sekundenbruchteilen fällen muss. "Es spielen so viele Faktoren eine Rolle", betont Glock. "Wenn du bei 300 km/h den Bremspunkt um eine halbe Sekunde verpasst, stehst du im Wald."

Glock bewies schon mal ein gutes Händchen beim Weltmeistertipp., Foto: Sutton
Glock bewies schon mal ein gutes Händchen beim Weltmeistertipp., Foto: Sutton

Hinzu komme der Druck des Starts und des WM-Kampfs. "Beim GP2-Finale 2007 in Valencia hatte ich auch eine unruhige Kupplungshand, aber ich fahre dann etwas defensiver und nicht mit der Brechstange." Deshalb stehe er nur ganz selten mal in der ersten Kurve draußen. "Aber es ist natürlich eine ganz andere Dimension, ob man um den GP2-Titel oder um den F1-Titel fährt."

Mit seinem Tipp bleibt er trotzdem bei Kubica. Und das sollte Hamilton und Felipe Massa zu denken geben. Denn vor genau einem Jahr setzte Timo Glock vor dem Saisonfinale weder auf Hamilton noch auf Fernando Alonso. "Momentan vergessen alle Kimi Räikkönen", sagte er damals. "Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass es eine kleine Überraschung geben könnte."