Ein sehr langer, steiniger Weg liegt hinter Sebastian Vettel. Am Gipfel war es kühl und die Luft wurde immer dünner, aber es hat sich gelohnt. "Das Gefühl, oben anzukommen, ist unschlagbar", sagt er. Gemeint ist aber nicht sein kometenhafter Aufstieg zum Grand Prix-Sieger, sondern sein erster Besuch auf dem Gipfel des Mount Fuji nach dem Japan GP.

"Das kann man schon mit einem Sieg vergleichen", gesteht er. "Wenn man zu Fuß einen Berg besteigt, mit einem Fahrrad einen Pass überfährt oder etwas Ähnliches leistet, empfindet man das als persönlichen Erfolg. Man hat es aus eigener Kraft geschafft."

Ein bisschen drängt sich also schon der Vergleich zwischen einer F1-Karriere und dem Bergsteigen auf. "Jetzt werden wir aber sehr tiefgründig", meint Vettel, geht aber doch darauf ein. "Nach oben ist es immer ein steiniger Weg, es liegen sehr viel Steine im Weg, die man wegräumen muss, wenn man nach ganz oben kommen will. Eine Herausforderung ist beides und ich habe noch einen langen, steinigen Weg vor mir."

Sebastian Vettel hat mittlerweile überall Fans., Foto: Sutton
Sebastian Vettel hat mittlerweile überall Fans., Foto: Sutton

Seit dem Saisonbeginn scheint er aber einige Abkürzungen genommen zu haben. "Nach den ersten vier Rennen war ich überhaupt nicht glücklich, wir haben uns unter Wert geschlagen", erinnert er sich an das Ausfallfestival in den ersten Runden. "Ich hatte vier Mal das Glück oder Pech früh Feierabend zu haben und konnte nie etwas dafür." Dann habe man aber mit dem neuen Auto die Kurve bekommen.

Im nächsten Jahr steht eine neue Herausforderung an. Dann muss er den Berg mit Red Bull Racing besteigen. "Das war die richtige Entscheidung", betont er und freut sich auf seinen neuen Teamkollegen Mark Webber. "Es wird sehr hart, weil er einer der schnellsten Fahrer im Feld ist. Er hat sehr viel Erfahrung und es wird sicher kein Zuckerschlecken." Persönlich versteht er sich jedoch gut mit dem Australier. "Er ist ein aktiver Mensch, erlebt gerne etwas und steigt auch mal auf einen Berg rauf."