Damit hätte Mario Theissen auch nach dem starken Saisonstart nicht gerechnet: zwei Rennen vor Saisonende besitzen Robert Kubica und BMW Sauber noch in beiden WM-Entscheidungen Titelchancen, wenn auch nur Außenseiterchancen. "Aber als Außenseiter lebt es sich besser als ganz aus dem Geschäft zu sein", betont Theissen.

Nichts zu verlieren

"Die beiden Fahrer vor mir haben viel mehr zu verlieren, als ich zu gewinnen", sagt Kubica, der die hundertprozentige Zuverlässigkeit seines Autos in dieser Saison als Grund ansieht, warum er überhaupt noch im Titelkampf mitmischen kann.

"Es ist kein Geheimnis, dass wir zuletzt zurückgefallen sind", räumt er ein. Neben McLaren und Ferrari sieht er auch Renault und Toyota als schneller an, zumindest sei es am letzten Wochenende in Fuji so gewesen. "Das macht es viel schwieriger, gegen Ferrari und McLaren anzutreten."

Allerdings sei noch alles möglich. "Die letzten Rennen haben mit Wetterkapriolen, Safety Cars und Erstkurvenzwischenfällen gezeigt, dass der Motorsport unvorhersehbar ist." Deswegen müsse man alles geben, um seine Chancen zu wahren. Theissen ist sich sicher, dass sein Team diese Chancen ergreifen wird, sollten sie sich denn ergeben.

Voll konzentriert

Kubica möchte alle sich bietenden Chancen nutzen., Foto: Sutton
Kubica möchte alle sich bietenden Chancen nutzen., Foto: Sutton

"Wir haben einige Punkte liegen gelassen, aber das gilt für die anderen Teams noch mehr", so Theissen. Die Quote der Weiß-Blauen sei viel besser. "Wir hatten keinen technischen Defekt und haben in jedem Rennen gepunktet." Zudem mache Robert Kubica weniger Fehler als seine Konkurrenten. "Er ist einmal im Regen in Silverstone rausgerutscht, aber da hat er selbst gesagt, dass es dumm gewesen sei. Ansonsten kann ich mich an keine Situation erinnern, wo er es hätte besser machen können."

Âuch den klaren Blick auf das Wesentliche zählt Theissen zu Kubicas Stärken. "Er hält sich nicht lange mit hätte, wäre, wenn auf. Diese Konzentration trägt dazu bei, dass er in entscheidenden Situationen seine Leistung voll bringen kann." Das schien den beiden Haupttitelanwärtern zuletzt zu fehlen.