Was nützt es, der größte Sportler, Schauspieler oder sonst irgendwas zu sein, wenn man das nicht ordentlich feiern kann. Schließlich will man ja nur ganz nach oben, um das feiern zu können. Aber feiern will gelernt sein und eigentlich braucht auch die Kunst des ordnungsgemäßen Zelebrierens ihre Meister, woher soll man schließlich wissen, wie nun wirklich die Sau raus gelassen gehört. Was der Meister der Feierei macht, sollte er als bester Feierer gekürt werden, ist natürlich klar: abfeiern. Den Kandidaten steht allerdings ein harter Parcours bevor, schließlich ist das standesgemäße Zelebrieren eine Frage von Ausdauer, Konzentration, Willenskraft und natürlich starker Verdauung.

Die neue Nachwuchshoffnung auf der Feier-Bühne heißt Sebastian und er weiß, dass hochprozentige Unterstützung zwar zu einer Feier gehört, aber kein Muss ist, um es ordentlich krachen zu lassen. Für ihn geht es vor allem darum, die richtige Balance zu finden. Bei seiner Wettbewerbs-Kür war ihm das mit einem Fläschchen Grappa - mit italienischen Dingen kommt Sebastian einfach gut zurecht - ganz gut gelungen. "Es war okay. Wir waren auf dem Level, auf dem wir sein wollten", erklärte er. Das Problem war nur, dass sein Kontingent etwas zu klein war und irgendwann der Feierstoff ausging. Er hatte einfach nicht damit gerechnet, dass auch Personen kommen würden, die mehr als 60 Kilo wiegen. "Das nützt alles nichts: es gibt keine Ausreden", ging er unfeierlich hart mit sich ins Gericht.

Da geht noch mehr, Foto: Sutton
Da geht noch mehr, Foto: Sutton

Sebastians Fauxpas war so etwas wie ein kleiner Favoriten-Sturz. Routinier Nick hatte damit nicht gerechnet. "Nein, es war ja eigentlich schon ein Wunder, denn es ist ewig her, dass es vorne mal gekracht hat", sagte er dazu. Doch er musste sich auch auf seine eigene Feierperformance konzentrieren und er hatte sich was Besonderes einfallen lassen. Starker Stoff war bei Nick weniger gefragt, er hatte einen Club mit Schlammringen ausgestattet, wo ordentlich Action abging - auch so kann man die Leute zum Grölen und Feiern bringen. Nick hatte es mit der Anzahl der Ringe allerdings etwas zu gut gemeint. "Also musste man froh sein, wenn man ohne Blessuren durchgekommen ist. Danach gab es auch ein paar schöne Kämpfe."

Ganz neu war das Konzept von Nico. Bei seiner Feier sollten alle mit Kopfhörern zusammensitzen und ihren Wunschgesprächspartner direkt anwählen können. Im Endeffekt sollte sich eine Flüsterfeier entwickeln, bei dem niemand der Lärm auf die Nerven gehen kann. Und es war wirklich leise. "Deswegen bin ich ganz zufrieden - ich habe auch Spaß gehabt." Das Konzept ging allerdings nicht ganz auf, denn die Kopfhörer-Kabel waren zu kurz, weswegen physischer Kontakt oder einfach nur ein Händeschütteln schwierig wurde. Außerdem blieb die Bar mit Kopfhörer eigentlich unerreichbar. Nico versuchte das wettzumachen, indem er das Getränkeservice machte. "Ich habe 100 Prozent gegeben." Das vielleicht, aber abgefeiert hat er dabei nicht, wurde also von der Jury darauf hingewiesen, dass er das Thema verfehlt hatte.

Die Begeisterung kommt schon eher hin, Foto: Sutton
Die Begeisterung kommt schon eher hin, Foto: Sutton

Das sollte Adrian nicht passieren. Er ist für seine Feier-Performances bekannt und vor allem seine Feuer-Shows haben es den Leuten angetan. Da springt im wahrsten Sinne des Wortes der Funke über und Adrian kann alle mit seiner Partylaune infizieren. Adrians Problem war nur, die Bar bei den Celebration X-Games war ein alter Western-Tresen, der nicht nur gut Adrians Spiritus auf sich brennen ließ, sondern gleich noch mit brannte. "Es lief sehr gut und wir hatten eine gute Strategie. Es war einfach wieder nur unglücklich", bedauerte Adrian, nachdem er wegen Zerstörung der Feier-Einrichtung disqualifiziert worden war.

Ganz aus einer anderen Richtung als Adrian kommt Timo. Er nennt sein Konzept die Jackass-Feier. Bei ihm geht es wild durchs Gelände, während er ein Gläschen genießt, Frauen anbaggert und einfach feiert - das alles am besten auf einem Plastik-Dreirad. Als er das auch noch auf einem Vulkanfeld machen wollte, um etwas mehr Action reinzubringen, war das Plastik-Dreirad bald nur mehr ein Klumpen. "Das war ein kurzer Nachmittag für mich", erklärte er. Und sein Plastik-Dreirad war kein normales Plastik-Dreirad gewesen. Mit ihm hatte sich noch viel mehr in Rauch aufgelöst. "Das ist besonders schade, da wir viel Sprit an Bord hatten und das gesamte Wochenende stark waren." Am besten feiert man die Feste anscheinend doch noch nach seinem eigenen Geschmack. Dann passen der Level, die Action, das Thema und auch das Service. Dass es danach keinen Brand zu löschen gibt, garantiert aber niemand.