Nach dem verwachsten Qualifying gestern wussten wir, dass es schwer werden würde, heute in die Punkte zu fahren. Ohne Wunder, Safety Car oder Regen war von Startplatz 16 aus nicht mehr als Platz zehn drin.

Verglichen mit den Williams vor mir war mein Start gut, aber die beiden Honda hinter mir kamen noch besser weg. In der ersten Kurve herrschte ein solches Verkehrschaos, dass ich froh sein konnte, da heil durchzukommen. Da kamen Autos von allen Seiten auf einen zu.

Mein einziges Highlight heute war, als ich in der vierten Runde zwei Autos in einem Zug überholen konnte. Das waren Mark Webber und Rubens Barrichello.

Aufgrund meines Startplatzes bin ich vollgetankt losgefahren und war auf einer Ein-Stopp-Strategie. Auch von den Einstoppern war ich fast der Letzte, der zum Tanken kam. Mit diesem Sprit-Gewicht war das Auto natürlich nicht ganz einfach zu fahren, die Balance war bescheiden.

Für Robert und unser gesamtes Team ist sein zweiter Platz natürlich klasse. Wir sind in der Teamwertung gerade einmal 14 Punkte hinter Spitzenreiter Ferrari. Unser Auto ist zwar momentan nicht das Schnellste, von daher haben wir keine allzu hohen Erwartungen, aber man hat heute wieder gesehen, dass die Titel noch nicht endgültig verteilt sind.

Jetzt freue ich mich auf das nächste Rennwochenende in Shanghai. Die Strecke gefällt mir insgesamt recht gut, vor allem die ersten drei Kurven. Shanghai wird für mich nach Singapur, Seoul, Gwang-ju und Tokio die fünfte asiatische Großstadt in Folge, und jede ist anders. Shanghai ist sicher die am stärksten expandierende Metropole davon und zweifellos die mit den schlimmsten Verkehrsbedingungen. Jedes Jahr erwarten uns in Shanghai neue Wolkenkratzer im Stadtbild, dafür verschwinden allerdings auch Jahr um Jahr einige ältere Wohnviertel aus der Innenstadt.