Bei Renault war nach dem zweiten Sieg in Folge die große Feierstimmung angesagt. Das lag aber nicht nur daran, dass man gewonnen hatte, sondern auch daran, wie man gewonnen hatte. "Ich denke, das Auto ist viel stärker, aber man braucht auch einen Fahrer, der das fahren kann. Nelson hatte einen tollen Start und war danach brillant. Fernando war Fernando, sehr konstant, sehr entspannt. Wir haben schon gleich nach dem zweiten Stopp Drehzahl weggenommen. Unser einziges Problem war heute, ins Ziel zu kommen", meinte Teamchef Flavio Briatore. Auch Ingenieursdirektor Pat Symonds war äußerst zufrieden, denn nach dem Sieg in Singapur, der viel Glück gebraucht hatte, sei man in Japan selbst stark gewesen. "Man braucht immer etwas Glück und am Ende von Runde eins hatten wir sicher ein etwas leichteres Leben, es war aber eine gute Teamleistung."

Symonds ging sogar soweit, zu behaupten, dass Renault nun aus eigener Kraft bei allen Bedingungen um die Podestplätze mitfahren könne. Briatore hielt sich etwas zurück und sah nach wie vor BMW als Gegner, auch wenn er Alonso rund sechs Zehntel pro Runde schneller als Robert Kubica hatte fahren sehen. "Wir haben heute gezeigt, dass wir besser sind", meinte er einerseits, erwartete in China allerdings ein enges Duell. In Brasilien sah er sein Team dann mit Vorteilen. Mit Freude hatte Briatore aber registriert, dass Alonso im Qualifying gleichauf mit Ferrari und McLaren gefahren war. "Wir waren da gleich unterwegs wie alle anderen", stellte er fest.

Die Fahrerentscheidung wird nicht nach vorne verlegt

Einen großen Schub in punkto Weiterverpflichtung von Alonso wollte Briatore angesichts des zweiten Sieges in Folge aber nicht sehen. "Wir werden die Fahrer am Ende der Saison entscheiden. Es gibt da eine Übereinkunft zwischen mir und Fernando. Beim ersten Rennen haben mich die Leute schon gefragt, ob er zu Ferrari geht. Danach war es BMW, wieder danach war es Toyota. Eigentlich hat mich niemand nach der GP2 gefragt; ich bin mir sicher, irgendwer hat auch an die GP2 gedacht. Es wird am Ende der Saison entschieden", musste er betonen. Immerhin konnte er zufrieden feststellen, dass das Team in den letzten Rennen die Arbeit gut erledigt hatte und das Ziel erreicht hat, Alonso ein gutes Auto hinzustellen.

Neben den guten Noten, die Briatore Nelson Piquet Jr. gegeben hatte, musste der Brasilianer aber auch ein wenig Kritik ertragen. "Er muss das Qualifying lernen, denn im Rennen ist er sehr gut. Ich habe ihm heute gesagt, er soll im Rennen Spaß haben. Er hatte Spaß und wurde Vierter - einmal war er sogar knapp davor, Räikkönen zu attackieren. Das wollten wir aber dann nicht, da es viel zu wichtig war, dass er ins Ziel kommt", meinte der Teamchef. Für Symonds war jedenfalls klar, dass ihn eine gewisse Konstanz im Team nicht stören würde. Deswegen wäre es ihm nur lieb und recht, wenn neben Alonso auch Piquet bleiben würde. "Wir wollen nächstes Jahr Konstanz haben."