An Formel-1-Wochenenden wird immer viel geredet und dabei ergeben sich auch oft interessante Themen. In Fuji ist beispielsweise auf den Tisch gekommen, dass die Kundenautos möglicherweise doch nicht mit 2010 aus der Formel 1 verschwinden könnten. Erfahren haben wollen davon die Kollegen von Autosport, die sich auf hochrangige Quellen beziehen, ohne Namen zu nennen. Der Grund für den plötzlichen Meinungsumschwung ist dafür nicht schwer auszumachen: die Finanzkrise zwingt vor allem kleine Teams zum sparen, Kundenautos helfen dabei.

Von der Idee, dass in Zukunft alle Mannschaften Konstrukteure sind, will man bei der FIA anscheinend aber nicht ganz abkommen, sondern überlegt, breitere technische Kooperationen zuzulassen, wobei noch darüber diskutiert wird, wie groß diese Kooperationen sein dürften, damit man bei den Teams noch von Konstrukteuren sprechen kann. Klar dürfte jedenfalls sein, dass die Angelegenheit beim Gipfel der Teams mit Max Mosley nach dem Rennen in China angesprochen wird - das andere große Thema dort sollen ja Einheitsmotoren sein, die von den Konstrukteuren aber abgelehnt werden.

Eine neue Hoffnung

Sollte man sich darauf einigen können, breitere technische Kooperationen weiter zuzulassen, wäre das für einige Teams eine gute Neuigkeit. So könnte Toro Rosso wohl weiter mit Red Bull Technologies arbeiten und Dietrich Mateschitz hätte einen Grund weniger, seine Teamanteile zu verkaufen. Wie das adrivo Motorsport Magazin erfahren hat, würde die geplante Zusammenarbeit zwischen Force India und McLaren lediglich Technologietransfer in einigen Bereichen einschließen. Bei McLaren wird derweil bereits darüber nachgedacht, das Prodrive-Projekt wiederzubeleben.

Ganz ist der Widerstand zu großen Kunden- oder B-Teams allerdings noch nicht gebrochen. Bei Williams ist man weiter gegen Kundenautos, Mario Theissen hatte sich am Samstag zumindest zurückhaltend gegen B-Teams geäußert. Bevor man also einen grünen Zweig zwischen Kundenautos und lediglich Zusammenarbeit gefunden hat, dürfte es noch viel zu sprechen geben. Nur sparen wollen alle.