Spätestens seit dem Sieg von Sebastian Vettel in Monza sind Kundenautos wieder ein großes Thema. Gerhard Berger sprach sich an diesem Wochenende klar für die Möglichkeiten von Kundenautos aus. Mario Theissen sieht das anders. Denn für ihn würde das unweigerlich zur Schaffung einer Zweiklassengesellschaft mit A- und B-Teams führen.

"Aus meiner Sicht sind B-Teams nicht wünschenswert", so Theissen. "Das wäre nicht mehr die Formel 1." Die einen Teams würden um den Sieg fahren, die anderen wären nur dazu da, sie zu unterstützen. "Das würde alles verändern, und zwar in eine Richtung, die wir nicht haben möchten." Deswegen sei BMW immer gegen Kundenautos gewesen.

"Nicht wegen der Kundenautos an sich", stellt Theissen klar, "sondern wegen der Abhängigkeiten der Teams." Das habe sich vor zwei, drei Jahren gezeigt, als einige Teams ihre Dienste für kostenlose Autos anboten. "Dafür hätten sie gemacht, was das A-Team möchte."

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sieht die Situation ganz anders: "Es ist sehr wichtig, dass die F1 B-Teams bekommt", sagte er in Fuji. "Je härter der Wettkampf wird, desto besser ist er am Ende. Ich glaube, wir haben einige gute Beispiele in diesem Jahr mit verschiedenen Siegern gesehen. Das ist manchmal nicht so schön für uns, aber gut für die F1, den Sport und die Popularität der Serie."