Mario Theissen, Sie werden sicher enttäuscht sein.
Mario Theissen: Ja, natürlich. Das war nicht das Ergebnis, das wir im Qualifying erwartet hatten. Es ist vor allen Dingen für Nick [Heidfeld] schade, dass er im ersten Qualifying ausgeschieden ist. Zugrunde lag eine Fehleinschätzung von Team und Fahrer im Hinblick auf die Reifen. Man versucht, die weichen Reifen so lange wie möglich aufzuheben. Deswegen haben wir im Q1 beide Fahrer zweimal mit harten Reifen rausgeschickt. Normalerweise funktioniert das auch. Unsere Erkenntnisse vom Freitag zeigten auch, dass die Unterschiede zwischen den Reifen nicht sehr groß sind. Aber das war heute ganz anders, obwohl Nick sich um fast eine halbe Sekunde verbessert hat, hat es nicht gereicht. Der Reifen hat sieben Zehntel oder mehr ausgemacht. Damit ist Robert [Kubica] gerade noch durchgekommen, Nick aber nicht mehr. Das ist sehr schade für ihn.

Danach wurde es bei Robert immer besser.
Mario Theissen: Er hat im weiteren Verlauf auf den weichen Reifen gezeigt, dass sehr wohl auf die Position fahren können, die wir erwartet haben. Mal sehen, was wir aus dieser Situation machen kann.

Kann es am Regen gelegen haben, dass Ihre Werte nicht mehr stimmten?
Mario Theissen: Das kann durchaus sein. Robert hat mir gesagt, dass sich die Strecke ganz anders angefühlt hat als gestern Nachmittag. Sie war wieder grün und hatte deutlich weniger Grip. Das kann schon zu einem größeren Unterschied zwischen den Reifen geführt haben.

Sind Sie mit dem Ergebnis von Robert im Q3 zufrieden?
Mario Theissen: Ja, damit bin ich zufrieden. Das Feld liegt hier sehr eng zusammen, aber die Zeit und seine Runde waren in Ordnung.

Warum ist das Feld hier so dicht zusammen?
Mario Theissen: Das liegt am Charakter der Strecke, woran es im Detail liegt, kann ich aber auch nicht sagen.

Kein gutes Qualifying für BMW Sauber und Nick Heidfeld., Foto: Sutton
Kein gutes Qualifying für BMW Sauber und Nick Heidfeld., Foto: Sutton

An der Spitze ist es erstaunlich, dass die beiden Ferrari so weit auseinander liegen.
Mario Theissen: Das Erstaunen kann sich legen, wenn getankt wird. Warten wir ab, wer mit welcher Strategie unterwegs ist.

Renault scheint sich tatsächlich verbessert zu haben.
Mario Theissen: Sie waren stark, genauso wie am letzten Rennwochenende. Überhaupt hat sich im Mittelfeld einiges getan. Auch Toyota war auf dieser Strecke stark. Toro Rosso war stark, das Mittelfeld hat ordentlich zugelegt.

Sind diese Teams auch im Rennen echte Konkurrenz für Robert?
Mario Theissen: Absolut.

Was kann Nick von so weit hinten noch erreichen?
Mario Theissen: Das ist schwer zu sagen. Wir gehen davon aus, dass es trocken bleibt und somit keine dramatischen Verschiebungen möglich sind. Dann ist von Platz 16 nicht allzu drin. Schön wäre es, wenn er den einen oder anderen Punkt noch holen könnte.