Die Teamchefs der Formel 1 wollen noch einmal darüber beraten, ob Kanada 2009 nicht doch gerettet und wieder in den Rennkalender gehievt werden kann. Ihr Antrieb ist klar, sie wollen in Nordamerika vertreten sein, um entweder den Namen ihres Herstellers zu präsentieren oder eben den der Sponsoren. Aber auch die Fahrer beklagen den Verlust des Rennens. "Das war die neueste Nachricht, die ich heute Morgen gehört habe. Es ist nicht meine Entscheidung. Natürlich würde ich in Kanada gerne wieder fahren, da ich dieses Jahr dort gewonnen habe und wir voriges Jahr auch sehr stark waren. Nick wurde Zweiter. So ist es aber und wir werden sehen", meinte etwa Robert Kubica, der der Strecke in Montreal seinen ersten Sieg und auch seinen größten Unfall in der Formel 1 zu verdanken hat.

Für Jenson Button ist der Verlust von Montreal ein wenig anders gelagert. Er mag die Stadt, er mag das Rennen und er mag das Nachtleben. "Es macht viel Spaß." Einzig die aufbrechende Strecke in den vergangenen Jahren hatte ihn gestört, da dies doch Probleme verursachte. "Es ist immer traurig, wenn eine Strecke verschwindet. Wir haben dafür einen Urlaub im Sommer, das ist recht nett, aber es ist schade, dass sie wegfällt. Ich kenne die Gründe dafür nicht, aber ich werde die Stadt sicher vermissen, vielleicht mehr als die Strecke", sagte der Honda-Pilot und weinte noch kurz den guten Steaks von Montreal nach.

Über Steaks konnte Kazuki Nakajima nichts sagen, ist er bislang doch nur einmal in Montreal gefahren. Schade fand der Japaner den Wegfall des Rennens aber trotzdem, vor allem weil der Williams dort immer gut gelaufen ist. "Das ist für das Team nächstes Jahr also ein kleiner Nachteil. Auch wenn die Strecke aufgebrochen ist und es viele Probleme gab, so war das Rennen selbst immer sehr aufregend. Wie Jenson gesagt hat, es ist gut, eine Sommerpause zu haben, aber gleichzeitig Kanada auszulassen, ist wahrscheinlich nicht die beste Sache", erklärte der Japaner.

Besonders schmerzhaft vermissen wird Timo Glock das Rennen, denn für ihn schien es in Montreal immer besonders gut zu laufen. "Ich habe in meinem ersten Formel-1-Rennen in Kanada zwei Punkte geholt. Ich war in der ChampCar auf dem Podium und dieses Jahr hatte ich als Vierter ein wirklich gutes Ergebnis. Es war eines der besten Rennen auf dem Kalender und es ist schade. Wir werden es vermissen", meinte er. Sollten die Teamchefs doch noch eine Lösung finden, um Bernie Ecclestone zu überzeugen, 2009 in Nordamerika und/oder Kanada Station zu machen, gibt es vielleicht doch kein Vermissen. Am Mittwoch hatte allerdings alles sehr definitiv geklungen, was das Aus von Montreal betraf.