Die Fahrersituation bei Renault scheint aktuelle einigermaßen verfahren und das liegt nicht nur an Fernando Alonso. Denn wie Autosport berichtet, soll Lucas di Grassi gute Chancen haben, Nelson Píquet Jr. als Einsatzfahrer abzulösen. Das Team soll bislang nicht wirklich von Piquets Leistungen überzeugt sein und glaubt nicht, dass er sich ein weiteres Jahr im Cockpit verdient hat. Dazu beigetragen hat anscheinend auch der Fehler in Singapur, der zwar Fernando Alonso zum Sieg verhalf und ein paar übereifrige Verschwörungstheoretiker dazu veranlasste, an eine Absicht Piquets zur Cockpit-Sicherung für kommendes Jahr zu glauben, doch ein geschrottetes Auto hat bislang noch keinem Team Freude gemacht.

Di Grassi hat seinerseits seit seinem Wiedereinstieg in die GP2 in diesem Jahr konstant gute Leistungen gebracht und auch beim Test in Jerez soll er beeindruckt haben. Denn er war nicht nur allgemein schnell, sondern fand sich auch schnell zurecht und versprühte dem Vernehmen nach auch eine positive Atmosphäre. Teamchef Flavio Briatore hat Piquet angeblich bereits Toro Rosso angeboten, von dort soll man aber keine Bereitschaft signalisiert haben, sollte nicht auch finanziell dabei etwas für den Rennstall herauskommen.

Fry will auch Heidfeld

Abhängig wird bei Renault aber auch alles davon sein, was Alonso macht. Sollte er nämlich gehen, dann wäre die Situation wieder eine völlig neue. Denn die Möglichkeit BMW Sauber wird für den Spanier nach wie vor möglich gehalten. Dazu passt den Gerüchteköchen aktuell auch, dass Honda öffentlich erklärt, sich statt des Spaniers durchaus auch Nick Heidfeld vorstellen zu können. "Es gibt einige Fahrer, die aktuell unzufrieden sind - und Nick ist einer davon. Ich habe bereits mehr mit ihm gesprochen als nur 'Hallo' zu sagen", hieß es von Honda-Geschäftsführer Nick Fry gegenüber der Motorsport Aktuell dazu.

Er ist weiter im Gespräch, Foto: Patching/Sutton
Er ist weiter im Gespräch, Foto: Patching/Sutton

Beinahe im gleichen Atemzug musste der Brite aber betonen, dass er sich Alonso bei BMW eigentlich nicht vorstellen könne, da es dort seiner Meinung nach noch steifer zugehe als bei McLaren. Dann dürfte die Variante mit Alonsos Verbleib bei Renault also doch die wahrscheinlichste bleiben. Sollte man auch Heidfeld nicht bekommen, könnte sich Fry übrigens auch Bruno Senna vorstellen, wobei er da aber Widerstand von Ross Brawn bekäme, denn der sieht den Brasilianer vorerst nur als Testfahrer. Und bevor es vergessen wird, für Alonso gebe es noch eine Variante: die heißt Toro Rosso, wobei Gerhard Berger dazu laut Motorsport Aktuell nur sagen konnte, dass ohnehin jeder an ihm dran sei. Leisten könnte sich das kleine Team den Spanier nicht, aber wozu gibt es spanische Großsponsoren, die ihre Helden in Siegautos sehen wollen.