Es war nicht zu erwarten, dass die italienische Presse zimperlich mit Ferrari umgehen würde. Null Punkte war das enttäuschende Ergebnis des ersten Nachtrennwochenendes, das mit einer überlegenen Pole Position von Felipe Massa noch so gut begonnen hatte. Ein "Ferrari-Desaster", "fatale Fehler", ein roter "Alptraum" - "Ferrari ging K.O." So das Urteil des italienischen Blätterwaldes. L'Unità fasste zusammen: "Unter Scheinwerferlicht sah es für Ferrari ganz düster aus."

Die Fehler von Singapur kosteten die Scuderia gleich beide WM-Führungen. Während Massa bis zu seinem Boxenstopp auf dem Weg dazu war, Lewis Hamilton die WM-Spitze abzuluchsen, versenkte Kimi Räikkönen mit seinem Unfall auch die Führung in der Konstrukteurs-WM in der Mauer.

"Unser Ziel ist klar", betonte Teamchef Stefano Domenicali nach dem Rennen. "Es gibt noch drei Rennen und wir müssen alle drei auf den Positionen 1 und 2 beenden." Das Potenzial dafür habe man, meinte Domenicali. Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Auch Experten wie Christian Danner und Jackie Stewart sehen den Ferrari als das schnellste Auto an, zumindest auf trockener Bahn.

"Unser Ziel ist demnach klar. Es ist nicht einfach, es zu erreichen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir in den letzten Jahren schon in ähnlichen Situationen waren und manchmal siegreich hervorgingen." Allerdings sollte man nicht immer auf ein ähnliches Aufholwunder wie von Kimi Räikkönen in der letzten Saison setzen. "Die Motivation ist ungebrochen. Das Team ist sehr stark, aber leider gibt es solche Momente wie am Sonntag."