Nicht nur Niki Lauda sieht Ferrari nach dem ersten Nachtrennen in Singapur als den großen Verlierer des Rennwochenendes. "Rot hat richtig verloren", sagte Lauda. "Kimis Fahrfehler am Schluss war vollkommen unnötig und bei Massa haben sie auch einen Fehler gemacht." Warum das Team noch immer auf die Ampellösung setzt, versteht Lauda nicht. Immerhin gab es in Valencia ähnliche Probleme bei einem Stopp.

"Für mich ist es eine absolute Vorentscheidung in der WM in Richtung Hamilton", analysierte der Ex-Champion. "Die Strafe, die Massa bekommen hat, ist auch richtig, weil dadurch Ferrari bestraft wurde. Das Team hat Massa wertvolle Punkte gekostet." Als Rennfahrer müsse er damit aber klar kommen. "Er ist Teil des Teams. Wenn er Fehler macht, hat das Team ein Problem mit ihm, wenn das Team einen Fehler macht, hat er ein Problem mit dem Team. Das hält sich die Waage."

Ganz vorbei sei die WM aber noch nicht. "Es kann noch viel passieren", warnt Lauda, der aber Hamilton auf einem guten Weg sieht. "Er ist intelligent gefahren und hat mit Platz 3 sechs Punkte geholt." Der verdiente Sieger war hingegen Fernando Alonso. "Er ist nach wie vor einer der besten Rennfahrer", lobte Lauda. "Und Nico Rosberg als Zweiter ist eine Sensation."

Die Ferrari-Fehler haben nun die WM wieder so zurechtgerückt, wie sie vor der Bestrafung von Lewis Hamilton in Spa war. "Schon dort sagte ich: wenn es einen lieben Gott gibt, wird die Gerechtigkeit auch in die andere Richtung durchschlagen", betonte Lauda. "Das ist jetzt geschehen. Dank seiner fahrerischen Qualitäten hat Lewis jetzt sieben Punkte Vorsprung."

Das erste Nachtrennen hätte aus Sicht von Lauda nicht besser verlaufen können. "Eine Safety Car Phase, die Sache mit dem Schlauch, der wie zu einem Begräbnis durch die Box getragen wurde, das ganze Rennen war vom Verlauf her perfekt." So könne es in Zukunft weitergehen.