Vor zwei Wochen war Sebastian Vettel zum ersten Mal innerhalb von 24 Stunden der strahlende Held. Doch die Pole und der Sieg von Monza zählen in Singapur nichts mehr. "Hier beginnt alles von Neuem", betonte er. "Du bekommst nichts geschenkt, nur weil du beim letzten Rennen gewonnen hast." Stattdessen müsse man immer sein Bestes geben. "Ich denke deswegen nicht, dass ich nichts mehr tun und nicht mehr pushen muss."

Auch die Rolle im Team habe sich als GP-Sieger nicht verändert. "Ich bin immer noch der Fahrer, einer von zweien", scherzte er. Etwas ernster wurde er beim Thema Start: "Die erste Runde und der Start werden entscheidend", sagte er. "Überholen ist sehr schwer bis unmöglich. Deshalb ist es sehr wichtig, einen guten Start zu haben." Bis zur engen Brücke, glaubt Vettel, werden sich aber alle eingereiht haben.

"Die einzige Möglichkeit ist, dem Vordermann so viel Druck zu machen, damit er einen Fehler begeht", so Vettel. Aus eigener Kraft zu überholen, sei nahezu unmöglich. "Es gibt nur eine saubere Linie auf der Gummi liegt", verriet er. "An der besten Überholstelle am Ende der Geraden gibt es auch noch sehr viele Bodenwellen. Wenn man dann den optimalen Weg verlässt, gibt es harte Schläge und man wird ganz abrupt geweckt." Demnach müsse man auf Fehler des Vordermanns spekulieren und dann da sein, um diese zu ausnutzen. "Die Strategie lautet Vollgas, etwas anderes steht nicht zur Debatte."