Nick Heidfeld zögert nicht lange. Auf der Schwierigkeitsskala erhält der neue Stadtkurs in Singapur von ihm die Höchstnote 10. "Es sind unheimlich viele Kurven auf engstem Raum, die einander folgen und es gibt wenig Raum für Fehler", erklärt er seine Bewertung. "Auch wenn es einige Kerbs gibt, geht es an manchen Stellen nah an der Mauer entlang. Die Bodenwellen machen es nicht einfacher. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll."

Das erwartet man bei einem Stadtkurs nicht unbedingt. "Man könnte meinen, es würde eh nur 90-Grad-Links- und Rechtskurven geben, aber es sind auch ein paar schöne Kurven dabei, die schwieriger zu fahren sind."

Doppeltes Gefahrenpotenzial

Am schlimmsten empfindet er die Bodenwellen. "Sie sind das Schlimmste", sagt er. "Ansonsten ist die Strecke sehr gelungen, aber die Bodenwellen werden hoffentlich für nächstes Jahr geändert. Sie sind fast schlimmer als auf allen anderen Strecken."

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Boxenein- und Ausfahrt. "Sie sind nicht optimal", klagt Heidfeld. "Ich hoffe, dass man da noch etwas ändern kann, was kurzfristig an diesem Wochenende nicht einfach ist." Beinahe wäre Heidfeld bei der Ausfahrt mit Sebastien Bourdais kollidiert. "Du fährst mitten in den Scheitelpunkt rein", beschwert er sich. Aber auch die Einfahrt ist nicht viel besser. "Die Einfahrt ist extrem langsam, wenn man da hinter einem herfährt, kann es einem die ganze Runde versauen."

Kein konstantes Licht

Heidfeld kam auch ohne Gabelstapler durch Singapur., Foto: Sutton
Heidfeld kam auch ohne Gabelstapler durch Singapur., Foto: Sutton

Im Gegensatz zu Valencia hat er in Singapur den Eindruck, wirklich auf einem Stadtkurs unterwegs zu sein. "Es macht unheimlich Spaß, auch wenn es heißer ist als erwartet", sagt Heidfeld. "Ich dachte eigentlich, dass wir nachts fahren, aber es sind immer noch 30 Grad und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit."

Gar kein Problem war die Beleuchtung. "Die Sicht war überhaupt kein Problem, das hatte man nach zwei Runden vergessen", sagt er über die künstliche Beleuchtung. "Es ist anders als bei Tageslicht, aber überhaut kein Problem." Ganz konstant sei die Beleuchtung aber auch nicht. "Es gibt ein paar Ecken, die heller oder dunkler sind."

Die schwierigste Stelle ist für Heidfeld die letzte Kurve. "Dort haben sich auch ein paar Autos gedreht oder sind abgeflogen." Sie passe nicht ganz zum Rest, der eher flüssig sei. "Zweimal habe ich die Mauer geküsst, aber ich bin nicht wirklich reingeknallt." Die hohen Kerbs wollte er dafür nicht verantwortlich machen. "Sie sind besser als erwartet, man kann gut drüberfahren."