Ein neues Formel-1-Zeitalter hat begonnen, ein dunkles. Als die letzten Sonnenstrahlen um 19:00 Uhr Ortszeit auf Singapur herunterfielen, begannen Giancarlo Fisichella, Adrian Sutil und Nick Heidfeld das erste Freie Training der Formel 1 unter Flutlicht. Kurz darauf fuhr auch der jüngste GP-Sieger Sebastian Vettel auf die künstlich beleuchtete Strecke, die schon nach wenigen Minuten nur noch von 1.600 Lichtprojektoren beleuchtet wurde.

In den ersten 29 Minuten unter Kunstlicht gewöhnten sich die Piloten an das verlängerte Monaco bei Nacht. Dann wurde Mark Webber das erste Opfer des tückischen Straßenkurses. Er fuhr eingangs des Tunnels, der unter einer Zuschauertribüne hindurchführt, in die Streckenbarriere und verlor so wertvolle Trainingszeit auf dem neuen Kurs.

Der erste Dreher des Abends ging auf das Konto von Jarno Trulli, der eingangs Start- und Ziel auf dem grünen Belag ausrutschte, sich drehte und danach entgegen der Fahrtrichtung in die Box zurückkehrte. Kurz darauf drehte sich Heikki Kovalainen an der gleichen Stelle. Weitere Dreher lieferten Nelson Piquet, Timo Glock und Rubens Barrichello. Während Piquet und Glock sich in den Notausgang retteten, schlug Barrichello 13 Minuten vor dem Ende rückwärts in die Wasserbarrieren ein.

Den ersten Schlagabtausch unter Flutlicht lieferten sich, wie könnte es anders sein, die beiden WM-Rivalen. Lewis Hamilton setzte am Ende in 1:45.518 Minuten die erste F1-Bestzeit bei Dunkelheit. Der Brite war jedoch nur 0,080 Sekunden schneller als Felipe Massa, der sich vor Kimi Räikkönen und Heikki Kovalainen auf Platz 2 platzierte. Den beiden Finnen fehlten jedoch viereinhalb respektive neuneinhalb Zehntel auf die Bestzeit. Die Top8 komplettierten Robert Kubica, Nico Rosberg, Fernando Alonso und Nick Heidfeld. Sebastian Vettel belegte in seinem Toro Rosso Platz 11.