Der WM-Kampf geht in die heiße Phase: noch vier Rennen, vierzig Punkte und nur ein einziger Zähler trennt die beiden Titelkandidaten. "Der Titelkampf wird sehr eng", sagt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. Doch die Erwartungen von Präsident Luca di Montezemolo sind klar: er möchte am Ende der Saison beide WM-Pokale in Maranello sehen.

"Beide Fahrer werden auf dieses Ziel hinarbeiten", betont Domenicali. "Sie wissen, dass das Team zuerst kommt." Dennoch sprach Kimi Räikkönen in den letzten Wochen nie öffentlich davon, seinen Teamkollegen Felipe Massa im Titelkampf zu unterstützen, so wie es Massa im letzten Jahr bei Räikkönen machte.

Schumacher sorgt sich nicht um Kimi

Michael Schumacher macht sich keine Sorgen wegen Räikkönen., Foto: Sutton
Michael Schumacher macht sich keine Sorgen wegen Räikkönen., Foto: Sutton

Zuletzt gab Räikkönen jedoch zu, dass es ein Wunder benötigt, damit er seinen Titel verteidigen kann. "Das wird sehr schwierig", sagt auch Michael Schumacher, der Räikkönen aber nicht angeschlagen sieht. "So etwas dichtet man ihm ja gerne an. Bei Kimi sehe ich das aber am allerwenigsten", verriet Schumacher der Auto, Motor und Sport. Die Kritiker würden schnell vergessen, dass Räikkönen immerhin letztes Jahr Weltmeister geworden sei.

"Den bekommt man nicht aus der Ruhe wenn er gewinnt und du kriegst ihn auch nicht aus der Ruhe wenn er mal verliert", so Schumacher. "Um Kimis Psyche braucht man sich keine Sorgen machen." Schon eher um die Leistungen von Ferrari bei kühlen Temperaturen. Während Schumacher diesbezüglich nicht ins Detail geht, gesteht er: "Wir haben schon Baustellen."

Fittipaldi: Falscher Weg

Das sei aber immer der Fall gewesen. "Das Ende vom Lied ist: Wir sind in Monza mit einem Auto vor Hamilton ins Ziel gekommen, und zwar mit dem wichtigen. Es wäre schöner gewesen, wenn wir den Vorsprung noch ein bisschen hätten ausbauen können. Ging halt nicht." So geht es mit nur einem Zähler Rückstand in den Saisonendspurt.

Ex-Champion Emerson Fittipaldi glaubt derweil, dass Ferrari sich zu spät auf einen Titelkandidaten konzentriert. Denn während Räikkönen erst gänzlich für das Team fahren möchte, wenn er keine mathematische Chance mehr auf eine Titelverteidigung hat, nimmt er Massa wertvolle Zähler weg. "Es ist der gleiche Fehler, den McLaren im letzten Jahr mit Lewis und Fernando Alonso gemacht hat", sagte Fittipaldi der Sun.