Auch wenn man das Ende des Feldes noch nicht wirklich verlassen hat, so ist es bei Force India durchaus vorangegangen. In Monza hat das Team erstmals den Weg in Q2 gefunden, was Auftrieb gab und Mike Gascoyne musste anmerken, dass man trotz der Position im Feld viel besser dastehe, da man von den drei Sekunden Rückstand vor einem Jahr auf einen Rückstand von eineinhalb Sekunden gekommen ist. "Das wäre früher ein guter Mittelfeld-Platz gewesen. Uns frustriert es, dass wir immer noch hinten sind. Ich denke, man muss aber daran denken, als wir vor einem Jahr das Auto entworfen haben, waren wir noch Spyker und hatten kein Budget", erklärte Gascoyne gegenüber Crash.net Radio.

Im Gegensatz zur Rolle als Schlusslicht war der Technikchef des Teams mit den Fahrern durchaus zufrieden und meinte, dass alles so gekommen sei, wie erwartet. Als Giancarlo Fisichella kam, war er stark und habe Adrian Sutil unter Druck gesetzt. "Aber Adrian hat darauf reagiert und in den vergangenen Rennen waren seine Leistungen auch sehr gut. Er hatte auf seinem zweiten Satz in Monza im Qualifying Probleme, aber abgesehen davon war er sehr stark." Ziel für die letzten Saisonrennen sind für Gascoyne nun Positionen in den Punkten und dank der Fortschritte seit Einführung des neuen Getriebes, sieht er dadurch durchaus Möglichkeiten. "Monza hätte eine davon sein können, aber wurde es dann nicht. Ich denke, diese Chancen - vielleicht in Singapur oder Fuji - werden wieder kommen und wir müssen dann da sein, um sie zu nutzen."

Die Fahrer haben gute Karten

Besonders Singapur sah Gascoyne als Chance, denn dort regnet es zu dieser Zeit des Jahres doch recht oft - vor allem bei Nacht. "Mit Giancarlo am vergangenen Wochenende und mit Adrian während des gesamten Jahres haben wir gezeigt, dass wir im Nassen stark sein können." Da sich die Fahrer gut gemacht hatten, nannte er es auch als sehr wahrscheinlich, dass Sutil und Fisichella auch 2009 beim Team sein werden. "Ich sehe nicht, wie wir noch besser sein könnten. Die Mischung aus Jugend und Erfahrung hat für uns gut funktioniert. Adrian wird mit der Erfahrung nur stärker werden und Giancarlo hat bewiesen, dass er immer noch das hat, was man braucht."

Aus Teamsicht läuft bereits seit einiger Zeit das Meiste für die Saison 2009. Laut Gascoyne habe man den Windkanal bereits früh für die kommende Saison in Beschlag genommen. "Wir haben außerdem viel mehr Ressourcen, die sich des Autos für 2009 annehmen können als das früher der Fall war. Mit den Regeländerungen ist alles ausgeglichen. Wir sehen es als echte Möglichkeit und sind schon weit vorangekommen." Was KERS betrifft, so wird man da mit Motorlieferant Ferrari arbeiten und ein sehr ähnliches System nutzen. Ob man es gleich einsetzen wird, konnte Gascoyne aber noch nicht sagen, er wusste nur sicher, dass man ins Mittelfeld vordringen will. Sogar einen Erfolg wie jenen von Toro Rosso hielt er in weiterer Folge nicht für unmöglich. Aktuell muss Gascoyne aber noch zuschauen, was vorne so passiert und da sah er Lewis Hamilton als den stärksten Titelanwärter.