"Toro Rosso hatte vorher keinen Preis und hat jetzt keinen Preis. Es ist ja nicht so, dass wir aktiv verkaufen wollen. Daran hat sich durch den Sieg am Sonntag nichts geändert", meinte Red Bull Chef Dietrich Mateschitz im Interview mit der Kleinen Zeitung nachdem seine Formel-1-Bemühunhen den ersten Sieg abgeworfen hatten. Dass es ausgerechnet das kleinere war, schien dabei eher ein Betriebsunfall zu sein, wobei der österreichische Milliardär dafür eine durchaus plausible Erklärung hatte.

So sei das Red-Bull-Chassis seit einigen Monaten eines der schnellsten in der Formel 1. Bei Red Bull Racing habe man aber das Handicap des Renault-Motors. "Das hat Toro Rosso mit Ferrari nicht. Zudem gibt es dort mit Sebastian Vettel einen Fahrer, der in Höchstform ist. Das macht Toro Rosso in Kombination schneller als Red Bull Racing", sagte Mateschitz. Und das schnellere Team soll zumindest möglicherweise verkauft werden, wobei der Team-Mitbesitzer das ein wenig abschwächen musste.

So meinte er, dass die Sache mit dem Verkauf aus einer Indiskretion entstanden sei. "Es gab im Frühjahr eine lose Anfrage, mehr nicht. Nur noch einmal: Ab 2010 soll ein neues Reglement Synergien zwischen zwei Teams verbieten. Und dann müssten wir uns etwas überlegen", betonte Mateschitz dazu. Eine riesige Wertsteigerung von Toro Rosso wollte er aufgrund des Sieges nicht sehen und auch generell wollte er deswegen nicht abheben. Er gab viel lieber das Ziel aus, dass Mark Webber und Sebastian Vettel - also die Red Bull Racing Fahrerpaarung 2009 - im kommenden Jahr regelmäßig punktet. Dazu musste er aber zugeben, dass das Hauptteam etwas dem Plan hinterher hängt. "Um ehrlich zu sein, wollten wir heuer bereits weiter sein. Wir wollten mit Red Bull Racing um den vierten Platz hinter den drei Großen, hinter Ferrari, McLaren und BMW, mitfahren. Das ist uns nicht geglückt."