"Nicht ganz so geplant", sei der Sieg in Monza gewesen musste Gerhard Berger im Nachhinein scherzen. Gekommen ist es dennoch so und einen Grand-Prix-Sieger lässt der Österreicher natürlich noch viel weniger gerne ziehen als ein großes Talent. Deswegen ließ Berger auch ein wenig kleine Hoffnung durchklingen, dass man Vettel ja vielleicht doch irgendwie halten könnte. "Wenn wir ihm ein Auto zu Verfügung stellen können, mit dem er Erster werden kann, dann gibt es nichts Schöneres, als für Red Bull zu gewinnen. Darum kann es schon sein, dass er bei uns bleibt", sagte Berger.

Letztendlich wird es aber dann doch so sein, dass sich der große Bruder durchsetzt, denn schließlich würde Vettel bei Red Bull Racing ja auch für Red Bull gewinnen. Berger wusste jedenfalls, was er an seinem Piloten hat. "So weit wie Sebastian war zuvor kein anderer Fahrer in dem Alter. Er ist schon ein Topmann", sagte der Team-Mitbesitzer. Angesichts der Begeisterung um seine Person konnte Vettel selbst nur betonen, dass sich das alles wieder legen wird."

Das möglicherweise, aber Toro Rosso und Berger haben Blut geleckt und würden natürlich gerne öfter Erfolge feiern wie in Monza - vor allem deswegen, weil es kein Glückssieg war. "Wir haben heuer von Red Bull ein Auto bekommen, das richtig schnell und standfest ist. Es war kein Zufallstreffer oder kein Glück dabei. Der Sieg war echt herausgefahren, vom Team und vom Fahrer", sagte er. Zwei Jahre habe man gekämpft, um die ehemalige Minardi-Kultur aus dem Team zu vertreiben und ein Siegerdenken hineinzubekommen, die Früchte dieser Arbeit ernte man jetzt. In nicht allzu ferner Zukunft wird man sich aber wohl wieder strecken müssen. Vettel wird weg sein und Red Bull seine Anteile am Team verkaufen. Noch dazu wird Toro Rosso eigenständiger Konstrukteur werden müssen. Dann muss man noch härter arbeiten.