Lewis Hamilton wusste, dass von Startplatz 15 ein hartes Rennen vor ihm liegen würde. Entsprechend aggressiv ging er zu Werke, kämpfte gegen alles und jeden und zeigte ein Überholmanöver nach dem anderen. "Ich glaube, ich fuhr ein sehr gutes Rennen und so lange es noch richtig nass war, verbesserte ich mich rasch", sagte der Brite. "Wenn es weiter geregnet hätte, wäre trotz des 15. Startplatzes vielleicht sogar der Sieg drin gewesen."

Doch sein Vorwärtsdrang auf Regenreifen wurde von einer abtrocknenden Strecke eingebremst. "Wenn es weiter geregnet hätte und er bei seiner Ein-Stopp-Strategie hätte bleiben können, wäre vielleicht sogar ein Podiumsplatz möglich gewesen", glaubt sein Teamchef Ron Dennis. "Doch er musste einen außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen, um von den Schlechtwetterreifen auf Intermediates zu wechseln und fiel dadurch wieder zurück." Zunächst habe er auch danach schnell wieder aufgeholt, doch dann überhitzten seine Reifen auf der abtrocknenden Strecke und er verlor Grip.

"Als die Strecke abtrocknete, überforderte ich meine Reifen und musste meinen Platz gegen Mark Webber verteidigen", erklärte Hamilton. "So ging es letztendlich um Schadensbegrenzung: Ich holte zwei Punkte und bleibe in der Weltmeisterschaft vorn." Am wichtigsten war es aus seiner Sicht, dass er im gesamten Rennen seine Pace zeigen konnte. "Jetzt freue ich mich auf Singapur, wo ich genauso stark sein möchte, egal ob im Nassen oder Trockenen - ich mache mir keine Sorgen."

Kovalainen nicht schnell genug

Hamilton musste einmal zu oft stoppen., Foto: Sutton
Hamilton musste einmal zu oft stoppen., Foto: Sutton

Anstelle von Hamilton wollte eigentlich Heikki Kovalainen um den Sieg kämpfen. Doch der Finne konnte zu Rennbeginn nicht mit dem Toro Rosso von Sebastian Vettel mithalten. "Bei den heutigen schwierigen Wetterbedingungen hatte ich Probleme, die Bremsen auf Temperatur zu halten", begründete er den Unterschied zu Vettel. "Zudem funktionierten die Schlechtwetterreifen zu Beginn nicht optimal." Zunächst dachte er, das würde sich nach ein paar Runden bessern, aber die Probleme blieben. "Erst am Ende konnte ich so schnell fahren wie Sebastian Vettel vor mir. Unter diesen Umständen war er heute zu schnell für uns."

Dennis lobte Kovalainen trotzdem: "Heikki fuhr ein gutes Rennen und holte acht wertvolle WM-Punkte." Die Sicht sei im Regen furchtbar gewesen, weshalb Kovalainen sich richtig entschieden habe, sich zu Beginn etwas hinter Vettel zurückfallen zu lassen. "Wir glaubten, er könne später wieder aufholen, doch als der Regen nachließ, hatte er nicht mehr genug Grip."