"Ein großartiger Tag für Red Bull Technologies" - so steht es in großen Lettern über dem Press Release von Red Bull Racing in Monza. Dabei begann der Tag alles andere als gut und endete er sogar noch viel schlechter - für Red Bull Racing. So weit vorne durfte Dietrich Mateschitz noch nie in der Startaufstellung auf eines seiner Autos schauen - Pole Position! Doch halt: der Red Bull-Boss stand nicht neben einem der Red Bull Racing-Boliden, er blickte auf den STR3 von Pole-Man Sebastian Vettel. Wenigstens stand Mark Webber als Dritter gleich dahinter - und Sebastien Bourdais im zweiten Toro Rosso auch noch daneben.

Doch die tollen Aussichten wurden bald getrübt. Bourdais kam beim Start nicht weg, musste mit einer Runde Rückstand hinterher hecheln. Da waren es nur noch zwei. Aber auch Mark Webber hatte in einem unauffälligen, aber zunächst viel versprechenden Rennen am Ende kein Glück. Für Platz 8 erhielt er gerade mal einen Punkt, obwohl er aus der zweiten Reihe gestartet war.

"Wir kamen nach dem ersten Stopp hinter Robert Kubica und Fernando Alonso heraus und ich verlor viel Zeit auf den neuen Reifen", verriet Webber. Zu diesem Zeitpunkt habe Heikki Kovalainen einen großen Vorsprung auf ihn herausgefahren. "Die ersten sieben oder acht Runden hinter ihnen haben meine Reifen gekillt." Mit zehn Sekunden Rückstand hatte er hinterher keine Chance mehr. "Wir haben heute trotzdem gut gepunktet, es ist nun mal schwer, an solchen Tagen alles richtig hinzubekommen."

Mark Webber konnte nicht ums Podium kämpfen., Foto: Sutton
Mark Webber konnte nicht ums Podium kämpfen., Foto: Sutton

Auch David Coulthard bekam nicht viel hin. Er startete von 13, kam aber nur auf 16 ins Ziel. "Ich hatte zu Beginn Schwierigkeiten mit meiner Bremsbalance und konnte sie nicht nach hinten stellen", klagte er. So kam er in der zweiten Lesmo von der Strecke ab. "Danach habe ich die Hinterreifen verbrannt, so dass sie Blasen schlugen." Aus Verzweiflung versuchte man mit Intermediates beim ersten Boxenstopp einen Strategiekniff anzuwenden, doch es war noch zu früh und er verlor weitere Plätze. "Am Ende kam Nakajima außen herum in der Parabolica und ich konnte ihm nicht ausweichen." Beim Einlenken traf er Coulthards Flügel.

Sportdirektor Christian Horner versuchte dennoch etwas Positives aus dem Tag zu ziehen und lobte Sebastian Vettels ersten Toro Rosso-Sieg. "Er fuhr ein fantastisches Rennen und hat die Konkurrenz absolut vernichtet. Red Bull Technology kann sehr stolz auf das Auto sein, das sie ihnen gegeben haben." Red Bull Racing kann mit einem nahezu identischen Auto nicht so stolz sein. Das wird sich auch Dietrich Mateschitz denken, der auch am Ende des Tages bei Sebastian Vettel stand...