Vor 17 Jahren wurde ein gewisser Max Mosley zum ersten Mal zum FIA-Präsidenten gewählt. Seitdem hat sich viel geändert - die Sicherheit wurde verbessert, die Regeln oft geändert, das Qualifyingformat noch öfter geändert, Mosley trat einmal zurück und kam wieder, verteilte Strafen, hatte einen Sexskandal, wurde aber von den FIA-Mitgliedern in seinem Amt bestätigt und plante zum zweiten Mal seinen Rücktritt - aber kommt es wirklich im dazu?

Doch kein Rücktritt?

"Es wird sehr viel Druck aus bestimmten Teilen der Welt ausgeübt, die mir sagen: mach weiter!", verriet Mosley in Monza gegenüber Reuters. "Das ist sehr nett von ihnen und es ist sehr verbreitet." Mosleys Gegner und sogar Bernie Ecclestone hatten bereits vor dem Vertrauensvotum für den Präsidenten gemutmaßt: wenn er nicht abgewählt wird, wird er auch über 2009 hinaus im Amt bleiben.

"Es ist sehr harte Arbeit und ich möchte eine weniger aktive Rolle einnehmen", wiederholte er seine Absicht, sich aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen. "Manchmal kommt man an einen Punkt, an dem man sich ein ruhigeres Leben wünscht, aber das werden wir sehen", lässt er sich alle Optionen offen. "Man darf nichts ausschließen. Nein. Wie heißt das alte Klischee? Man sollte niemals nie sagen. Aber im Moment würde mir ein ruhigeres Leben besser gefallen."

Mosley gegen die Deutschen

Die Kritik an Mosley war nach dem Aufkommen der Sexaffäre groß. Der ADAC zog sich nach dem Vertrauensvotum von allen seinen Ämtern innerhalb des Weltverbandes zurück, worüber die FIA in den kommenden Wochen entscheiden möchte. Auch die Hersteller BMW, Mercedes, Toyota und Honda distanzierten sich nach der Affäre von Mosley, der seinerseits eine Anspielung auf die Rolle der beiden deutschen Hersteller im zweiten Weltkrieg machte.

"Was die Formel 1 angeht, so lief alles normal weiter", sagt Mosley heute. "Das einzige, was passiert ist, waren die wenig überlegten Pressemitteilungen von zwei deutschen und japanischen Teams und meine wenig überlegte Antwort auf die Deutschen." Mosley hätte sich einen Anruf gewünscht. "Aber das machten sie nicht, dafür schämen sie sich jetzt wahrscheinlich und das sollten sie auch."