Robert Kubica ist unzufrieden. Das Rennen in Spa war verkorkst, ein Problem beim Ansetzen des Tankstutzens bei seinem zweiten Boxenstopp kostete ihn 6,5 Sekunden, später konnte er in den Schlussrunden seine Strategie nicht so ändern wie sein Teamkollege Nick Heidfeld, weil er sich beim Boxenstopp hinter diesem hätte anstellen müssen und so zu viel Zeit verloren hätte. Im ersten Ärger nach dem Rennen soll er sogar angedeutet haben, dass dies das Team vielleicht mit Absicht gemacht haben könnte.
Auch Kubica bekam schon Hilfe
"Das stimmt nicht", wiegelte Mario Theissen ab. Auch die Kritik von Kubica, wonach sich das Team zu sehr um die Probleme von Nick Heidfeld kümmern würde und nicht um seine Titelchancen, konnte Theissen nicht nachvollziehen. "Da bekommt man dann schon das Gefühl, dass man vielleicht der einzig Dumme ist oder der Einzige, der verrückt genug ist, noch an den Titelkampf in diesem Jahr zu denken", wiederholte Kubica am Donnerstag in Monza. "Bis es keine Chance mehr gibt, muss ich das tun - und ich hoffe, das Team macht das gleiche."
Theissen versteht, dass sein Fahrer nach dem Rennen in Spa enttäuscht war, "weil er viel Boden hätte gutmachen können", bestätigt er. Allerdings dürfe man die Aussagen eines Fahrers nicht überbewerten, speziell direkt nach Rennende. "Es stimmt, dass wir uns in den letzten Monaten sehr um Nick gekümmert haben. Aber das haben wir im letzten Jahr mit Robert gemacht, als er Probleme hatte", erinnert Theissen. Beim Polen hätte man diese vielleicht etwas schneller lösen können, aber im Prinzip sei es die gleiche Situation gewesen.
Noch keine Fahrerentscheidung gefallen
"Ich vergleiche dieses intensive Kümmern um Nick mit der Situation zu Beginn des Jahres, als unser Auto nicht schnell genug war", erklärt Theissen. "Da haben wir uns alle darauf gestürzt, um die Ursuchen zu finden und zu beseitigen." In diesem Fall sei es beiden Fahrern zugute gekommen. Die Entscheidung über die Fahrer für 2009 ist noch nicht gefallen und wird auch in den kommenden Tagen nicht fallen. "Sobald es soweit ist, werden wir sie auch begründen."
Vorher möchte sich Theissen nicht zu den Spekulationen rund um Fernando Alonso äußern. Die Frage ob Nick Heidfeld mit seinem Rennen in Spa Pluspunkte gesammelt hat, beantwortete Theissen mehrdeutig: "Wir haben klar gesagt, dass es ein starkes Rennen war." Könnten noch mehr solcher Rennen Heidfeld das Cockpit sichern? "Wir haben uns etwas dabei gedacht, als wir die Fahrerentscheidung nach hinten geschoben haben."
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