"Ich kann im Moment nicht darüber reden. Das ist noch nicht abgeschlossen", sagte Heikki Kovalainen am Donnerstag in Monza und damit war das Thema Lewis Hamilton und Spa auch abgeschlossen. Stattdessen sprach der Finne lieber über seine eigenen Aussichten in Monza. Dass McLaren dort im vergangenen Jahr gut ausgesehen hat, wollte er nicht überinterpretiert wissen, denn die Rennen in diesem Jahr hätten gezeigt, dass die Pace doch anders war als im vergangenen Jahr. "Aber beim Test hier waren wir stark - zumindest an meinen beiden Tagen. Da waren das Auto und die Zeiten gut. Zu viele Schlüsse kann man aus den Tests aber nicht ziehen", meinte Kovalainen.

Er konnte nur sagen, dass sein Gefühl im Auto gepasst hatte und er ging davon aus, dass seit dem Test noch weitere Verbesserungen am McLaren gemacht wurden. "Das Team hat hart gearbeitet. Ich freue mich jetzt aufs fahren und wenn alles nach Plan läuft, sollten wir hier wieder um den Sieg kämpfen können." Weiteres gutes Omen dafür ist der Wetterbericht, der von einem kalten und feuchten Wochenende spricht und diese Bedingungen haben die McLaren dieses Jahr eher bevorteilt als die Ferrari. "Ich denke, wir haben uns auch im Heißen verbessert. Aber in Spa war das Auto sehr stark und die Reifen haben sehr gut funktioniert. Wäre ich nicht so weit zurückgefallen, hätte ich ein gutes Ergebnis holen können. Sollte es hier kälter sein, ist das wohl nicht schlecht für uns."

Fahren auf Sieg

Blieb die Frage, ob Kovalainen das Rennen überhaupt gewinnen darf, wenn er in Führung liegen und Lewis Hamilton auf Platz zwei liegen sollte. Der Finne musste dazu klar betonen, dass er auf der Strecke weiter sein eigener Herr sein darf. "Wenn ich in einigen Rennen eine Position vor Lewis habe, er direkt hinter mir ist und meine Pace nicht passt, dann werde ich ihm helfen. Ich habe aber keine Anweisungen, Lewis zu helfen. Wenn ich gewinnen kann, werde ich gewinnen. Das ist auch mein Ziel für den Rest des Jahres. Ich will starke Rennen und einen guten Saisonabschluss." An den Titel denkt Kovalainen auch noch ein wenig, wenn auch nur irgendwo im hinteren Eck seines Kopfes. "Es ist schwer und auch unrealistisch, auf die WM zu schauen, deswegen will ich auch einfach nur gute Rennen fahren."

Ein ganz besonderes steht dabei nach Monza auf dem Programm, geht es doch erstmals nach Singapur und wird dort doch erstmals bei Nacht gefahren. Sicherheitsbedenken hat Kovalainen dafür keine, auch nicht wenn es regnen sollte. "Es wird eine andere Erfahrung. Es wird sicher recht schwer, aber bis wir sehen, wie es bei Nacht ist, kann man nichts sagen", meinte er. Besondere Herausforderung ist dabei die Umstellung des eigenen Schlafrhythmus, da die Fahrer in der Nacht wach sein müssen und am Tag schlafen sollen. "Wir werden versuchen, die Räume abzudunkeln, also wird es für uns fast immer dunkel sein. Das ist der beste Weg. Der Schlaf ist wichtig. Aufbleiben ist leichter, als zu schlafen", sagte er. Probleme erwartete Kovalainen aber keine. Denn einerseits kann er bei hell und dunkel schlafen und andererseits hat die Vorbereitung des Teams für spezielle Rennen bislang immer gut funktioniert.