Timo Glock hat sich nicht lange mit seiner Bestrafung aus Spa auseinandergesetzt. Es sei eine Entscheidung der Rennkommissare gewesen und für ihn damit abgehakt. Der Punkt sei futsch und er könne es nicht ändern. Die gelbe Flagge, unter der er Mark Webber überholt haben soll, habe er gesehen. "Ich habe auch die grüne Flagge gesehen", betont er. Allerdings soll er noch 20 Meter vor dieser den Australier überholt haben.

"Wenn man mit 300 Sachen ankommt, ist die Frage, wie man 20 Meter einschätzen kann", erklärt er. "Webber war auf Trockenreifen unterwegs, ich auf Intermediates. Dadurch hatten wir völlig unterschiedliche Bremspunkte, es kam eins zum anderen und ich weiß nicht, wie ein Rennkommissar entscheiden würde, wenn er hinter dem Steuer gesessen hätte - das ist vielleicht das Problem."

Zwar müssten die Fahrer die Entscheidungen der Rennlaien akzeptieren, doch ob diese immer richtig sind, vermag Glock nicht zu sagen. "Wir waren schon lange an der Unfallstelle vorbei und es gab eigentlich keinen Grund für eine Strafe", meint er und fügt mit einem Lächeln hinzu: "Wenn der Streckenposten einen guten Tag gehabt hätte, wäre er 20 Meter weiter hoch gelaufen und dann hätte ich kein Problem gehabt."

Timo Glock möchte nicht mehr an Spa denken., Foto: Sutton
Timo Glock möchte nicht mehr an Spa denken., Foto: Sutton

Im Fahrerlager kam seit vergangenem Sonntag vermehrt die Frage auf, ob die Rennkommissare nicht auch mit ehemaligen Rennfahrern besetzt sein sollten. "Das kann schon ein Problem sein, wenn da Leute sitzen, die vielleicht noch nie ein Rennauto bewegt haben", glaubt Glock. Denn er hält einige Entscheidungen aus den letzten Wochen für fraglich, nicht nur in der Formel 1, auch in deren Rahmenserie GP2. "Da muss man sich bei einigen Dingen die Frage stellen, ob das alles richtig war. Aber wir können es nicht ändern und müssen die Entscheidungen leider Gottes akzeptieren."

Lösungswege gibt es einige, die auch Glock bekannt sind: "Man könnte Teamoffizielle einbeziehen, ehemalige Fahrer, Testfahrer, aber es gibt immer Argumente, die dafür oder dagegen sprechen", betont er. "Vielleicht sollte man Safety Car-Fahrer Bernd Mayländer nehmen." Der wäre als Rennfahrer qualifiziert und als FIA-Mann auch weitestgehend neutral.