Nach Rennende überschlugen sich die Ereignisse in Spa-Francorchamps: Rennsieger Lewis Hamilton wurde von den Rennkommissaren mit einer 25-Sekunden-Zeitstrafe belegt, die ihn auf Platz 3 zurückwarf. Sein McLaren Team hielt sich die Möglichkeit einer Berufung gegen das Urteil offen, indem es die FIA offiziell über die "Intention of Appeal" informierte. Sollte das Team tatsächlich Einspruch gegen die Entscheidung einlegen und in Berufung gehen, würde der Ausgang des Belgien GP vor dem International Court of Appeal der FIA entschieden werden.

Norbert Haug glaubt jedoch nicht, dass es soweit kommen wird. "Die Berufungschance wird wahrscheinlich nicht bestehen, wir prüfen das gerade", verriet der Mercedes Motorsportchef. Der Grund dafür ist, dass die nachträgliche Zeitstrafe wie eine Drive-Through-Strafe behandelt wird. Aber auch eine solche hätte Haug während des Rennens nicht für richtig erachtet.

Jeder soll selbst entscheiden

"Ich hätte nie mit der Bestrafung gerechnet", sagte er nach dem Rennen. "Ich bin uns gegenüber sehr kritisch und wenn wir auch nur im Ansatz einen Fehler gemacht haben, sage ich: okay, das war falsch." In der fraglichen Situation zwischen Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen erkennt Haug jedoch keinen Fehler seines Piloten, der angeblich durch das Abkürzen der Schikane einen Vorteil erlangt haben soll.

"Aber egal wie es weitergeht, wir können es nicht ändern und machen am nächsten Wochenende weiter", meint Haug, der gleichzeitig einen kleinen Aufruf an die Medien und die Fans richtet: "Jeder kann sich sein eigenes Bild machen, aber ich werde nichts tun, das in irgendeiner Form den Sport kritisiert. Das bringt uns die Punkte nicht zurück."

McLaren-Statement

In einem Statement teilte McLaren mit: "Wir haben unsere Daten angesehen und den FIA-Stewards zur Verfügung gestellt. Sie zeigen, dass Lewis gelupft hat und 6 km/h lagnsamer war als Kimi, als sie die Ziellinie überquerten. Nachdem er die Führung an Kimi zurückgegeben hatte, hat Lewis sein Auto neu positioniert, ist hinter Kimi auf die rechte Seite gefahren und hat ihn in der Haarnadel ausgebremst." Aufgrund dieser Informationen behielt sich McLaren einen Einspruch vor.