"Durchkommen ist hier das Wichtigste", so lautete Adrian Sutils Aussage in der Startaufstellung zum Grand Prix in Belgien. Klingt einfach, ist es aber nicht. Kalte Asphalttemperaturen, Gegner, die sich drehen, Fahrfehler, die einem das Leben schwer machen, und Regen, der erst drei Runden vor Schluss einsetzt, waren die Herausforderungen eines turbulenten Force India-Rennens in Spa Francochamps.

So konnte Giancarlo Fisicella keinen Nutzen aus einem guten Start ziehen, weil sich vor ihm Williams-Pilot Nakajima drehte und dem Italiener prompt den Frontflügel kaputt fuhr. Zwar konnte sich der Force India-Pilot zurück an die Box retten, verlor aber viel Zeit. "Ich kam genau vor den Führenden zurück auf die Strecke und musste die blauen Flaggen beachten, die mir ungefähr 40 Mal gezeigt wurden!", sagte Fisicella, der am Ende auf Rang 17 ins Ziel kam. Gegen Ende des Rennens entschied sich der 35-jährige Regenreifen aufzuziehen, auch wenn es nicht ganz den erwünschten Effekt hatte. "Leider waren es nur ein paar Runden, wir hätten solche Bedingungen schon früher im Rennen gebraucht", erklärte er. Dennoch freute sich auch Manager Vijay Mallya, dass beide Force India-Fahrer die Zielflagge sahen. "Ein aufregendes Rennen, es ist großartig, dass beide Autos ins Ziel gekommen sind. Beide Fahrer haben einen exzellenten Job gemacht."

Teamkollege Adrian Sutil hatte da eine weitaus bessere Eröffnungsrunde. Der Deutsche konnte schon am Start zwei Plätze gut machen und sich im Mittelfeld halten. Bis er in der siebenten Runde einen Fahrfehler fabrizierte. Resultat: ein Dreher und Platz 17. Allerdings ließ sich Sutil davon nicht entmutigen, sondern holte mit Fabelzeiten Schritt für Schritt wieder auf seine Gegner auf. "Wir hatten ein starkes Rennen und haben eine gute Leistung gezeigt", sagte er zufrieden. "Wir hatten viele Zweikämpfe und konnten auf der Strecke unsere Gegner überholen."

Im Gegensatz zu Fisicella ließ Sutil keine Regenreifen für die letzten Runden aufziehen und konnte so den 13 Platz ergattern. "Das waren doch nur ein paar Runden und wir waren ganz gut unterwegs, auch mit den Trockenreifen." Sutil, der bis zum Einsetzen des Regens hinter Jenson Button lag, konnte am Honda-Fahrer vorbeigehen. Darüber freute sich vor allem Force India-Manager Mallya: "Wir haben Honda auf der Strecke geschlagen. Jetzt müssen wir nur so weitermachen und beim nächsten Mal ein paar Punkte mitnehmen."

Vielleicht wären diese Punkte auch schon in Belgien drin gewesen. So lautete das Fazit vom Technischen Direktor Mike Gascoyne, der aber nicht lange um verlorene Chancen trauerte. "Adrian war auf einer 2-Stopp-Strategie und lag bis zu seinem Dreher gut im Rennen. Der hat ihn dann zurückgeworfen, aber in den letzten Runden ist er ein ausgezeichnetes Rennen gefahren."