Ich freue mich riesig, das war ein phantastisches Rennwochenende. Die Trainings waren okay, das Qualifying gestern lief sehr gut, und heute auf dem Podium zu stehen ist sensationell. Davon konnte ich natürlich nicht ausgehen. Schon gar nicht, nachdem ich kurz nach dem Start sechs Plätze verloren hatte.

Ursprünglich kam ich gut weg, sogar etwas besser als die beiden Autos vor mir. Dann habe ich mich für die Außenbahn entschieden, weil ich mir davon am meisten versprach. Aber da ist mir Heikki leider in die Seite gerutscht. Das kann passieren. Ich dachte schon, jetzt sei mein Auto kaputt und mein Rennen gelaufen, aber das war zum Glück nicht der Fall.

Später konnte ich ein paar Autos wieder überholen, aber dann hing ich im Verkehr fest. An Sebastian Vettel kam ich einfach nicht vorbei. Ich war zwar schneller, aber zum Überholen hat es nicht gereicht. Ich war Siebter und es sah auch so aus, dass sich daran nichts mehr ändern würde. Dann begann es aber doch noch zu regnen. Erst war es nur Niesel, aber ich war überzeugt, dass das in der nächsten Runde stärker werden würde und habe mich entschieden, auf Regenreifen zu wechseln. Das Team hat nochmals nachgefragt, ob ich das auch ernst meine. Als ich dann aus der Boxengasse fuhr, habe ich gefragt, wie viele Runden es noch wären. Mein Ingenieur sagte mir, diese und noch eine. Ich sah weit und breit kein Auto und dachte schon, oh Mann, das war wohl die falsche Entscheidung. Es war eine Frage von Sekt oder Selters. Aber der Poker hat sich gelohnt. Mittlerweile war es einfach unmöglich geworden, mit Trockenreifen halbwegs vernünftig über die Runden zu kommen.

Jetzt freue ich mich unheimlich auf das nächste Rennen. Wir fahren ja schon nächste Woche in Monza, und der Test dort war gut.