Es ist schon praktisch, wenn man einen Teamwechsel quasi innerhalb des gleichen Konzerns machen kann. Denn dadurch ergeben sich vertraglich nicht diese Schwierigkeiten, wie die Wartezeit bis zum Ende des Jahres, bevor man in sein neues Auto steigen kann. Ganz im Gegenteil. Sebastian Vettel kann schon im September in den RB4 steigen und darf in Jerez am 17. und 18. September gleich an zwei Tagen Runden mit dem Auto drehen, um sich an Team und Renault-Motor zu gewöhnen. Viele Erkenntnisse über das Auto wird er aufgrund der Änderungen nächstes Jahr nicht gewinnen können. Seine ersten Runden mit dem Auto werden es nicht, da Vettel im Februar in Barcelona schon damit gefahren ist, als David Coulthard verletzt war.

Vettels zukünftiger Teamkollege Mark Webber ist schon gespannt auf den jungen Deutschen, wobei er sich einen gewissen Sarkasmus nicht verkneifen konnte. "Da soll man mal über das Kurzzeit-Gedächtnis in der Formel 1 reden. Er [Vettel] hatte zu Saisonbeginn einige Unfälle in der ersten Runde. Zwei oder drei gute Rennen und hier sind wir. Das ist die Realität", meinte er. Doch Webber musste auch betonen, dass Vettels Aufstieg durchaus sein Gutes hat. "Es ist gut, wirklich gut und er ist ein sehr erfahrener Youngster. Es gibt davon nicht viele. Red Bull kann endlich die Früchte seines Programmes ernten, was toll für Red Bull Racing ist."

Besonders genau hinschauen will Webber bei Vettel jetzt nicht, nur weil der sein Teamkollege wird. Es werde ihn aber interessieren, wie sich der junge Deutsche im gleichen Auto, mit dem gleichen Motor und der gleichen Elektronik anstelle. "Die wirklichen Vergleiche werden aber im Februar nächsten Jahres beginnen. Das kommende Jahr wird so anders und ich konzentriere mich auf mich selbst. Wir haben genug zu tun und ich versuche so viele Punkte zu holen, wie ich kann, bevor die Saison aus ist."