Der große Trend in Spa ist es, jeden Fahrer nach seiner Einschätzung im Titelkampf zu fragen. Auch Robert Kubica durfte seine Meinung zu dem Thema kundtun. Bis vor kurzem selber noch WM-Kandidat, hat sich der Pole aufgrund ein paar schwächerer Wochenenden mittlerweile mit einer Beobachterrolle abfinden müssen. Von dort aus sieht er Felipe Massa als Favoriten. "Ich habe zu Beginn des Jahres gesagt, wenn ich Geld hinlegen müsste, dann würde ich es auf Massa setzen und dabei bleibe ich. Alles wird von der Leistung des Autos abhängen und davon, welche Strecke dem McLaren oder dem Ferrari besser liegt", meinte er.

Doch auch die Teamkollegen der WM-Anwärter werden laut Kubica eine wichtige Rolle spielen. Dabei ist klar, dass Heikki Kovalainen aktuell eher in der Lage ist, für seinen Teamkollegen zurückzustecken als Kimi Räikkönen, der den Titel selbst noch holen könnte. Deswegen sah Kubica in diesem Punkt auch Lewis Hamilton im Vorteil. Was für den Polen aber für Massa spricht, ist der Umstand, dass der Brasilianer wohl unterschätzt wird. "Ich glaube, die meisten Leute merken einfach nicht, dass er einen sehr guten Job macht", betonte er.

Stattdessen würden viele noch an jene Momente denken, in denen er ohne Fremdeinwirkung von der Strecke gerutscht ist. "Sobald man seine Meinung festgelegt hat, ist es schwer, das zu ändern und ich denke, früher hat er schon einige Fehler gemacht - auch zu Beginn der Saison. Aber in letzter Zeit hat er wirklich tolle Arbeit gemacht; er ist schnell und in Qualifying und Rennen wirklich konstant. Ich denke, er hat alles, damit er um den Titel kämpfen und ihn auch gewinnen kann", erklärte Kubica. Vor allem die vergangenen sechs, sieben Rennen haben dem Polen gezeigt, dass Massa viele Fortschritte gemacht hat und er meinte, wenn man Räikkönen in Schwierigkeiten bringt, dann habe man etwas erreicht. "Und das hat er gemacht. OK, in manchen Rennen ist er [Räikkönen] schneller, aber in letzter Zeit ist Felipe öfter vor ihm und das mit recht großem Abstand."