Wenn es um Spa geht, scheinen alle Fahrer gleich zu sein, egal ob Spitzenteam oder Hinterbänkler, Spaß macht die Strecke. "Meine Lieblingsstelle, auch wenn sie Vollgas geht, ist die Eau Rouge. Es ist immer wieder fantastisch, da durchzufahren. Aber auch die schnelle Doppellinks Pouhon ist einfach toll. Ich könnte aber wohl die ganze Strecke aufzählen, weil jede Stelle besonders ist", meinte dann auch Adrian Sutil am Donnerstag. Sollte allerdings der angekündigte Regen kommen, dann wird die Eau Rouge auch wieder zur richtigen Herausforderung, das durfte Sutil voriges Jahr bemerken. "Die Eau Rouge war da genau am Limit. Wenn man da voll durchgefahren ist, ist man oben quer gestanden."

So oder so, Spa ist die Geliebte von 20 Formel-1-Fahrern und wohl auch von vielen anderen Rennfahrern, die schon auf der Strecke waren. Sutil konnte die Faszination an einer ganz einfachen Tatsache festmachen: "Neue moderne Strecken werden immer langweiliger, deswegen sind hier alle froh, dass sie auf ihre Kosten kommen." Dank eines mittlerweile stark verbesserten Autos im Vergleich zum Vorjahr, rechnet Sutil damit, dass er besonders auf seine Kosten kommen wird. "Verglichen mit dem vorigen Jahr waren wir bei den Testzeiten um eineinhalb Sekunden schneller. Gerade in Monza ist das nicht schlecht, denn da geht es nur geradeaus. Wenn man auf der Geraden wenig Luftwiderstand hat, dann spürt man das schon sehr genau."

Auch die Daten haben das Gefühl von Sutils Hosenboden bestätigt und da der Force India über die Kerbs ebenfalls ruhiger fährt, ist das Auto nun einfach stabiler zu fahren. Das soll sich letztendlich dann auch auf die Erfahrung Spa auswirken. "Es wird sicher um einiges mehr Spaß machen. Es war schon voriges Jahr grandios und hat sehr viel Spaß gemacht. Wenn hier das Auto liegt, dann merkt man das extrem. Nur eine kleine Nuance besser oder etwas mehr Abtrieb, das merkt man bei der Rundenzeit gleich gewaltig."

Die WM bleibt ein Dreimampf

Als guter Freund von Lewis Hamilton musste Sutil natürlich auch seine Einschätzung zum WM-Kampf abgeben, den er noch nicht als Duell sieht. Denn der Deutsche hat Kimi Räikkönen durchaus noch auf der Rechnung. "Den sollte man nie abschreiben. Ich glaube schon, dass er wieder zurückkommen kann. Er hatte jetzt eine schwierige Zeit und hat auch einige Male Pech gehabt, aber den darf man nicht abschreiben. Er hat noch alle Chancen. Massa ist im Moment sehr stark, einmal schauen, was er draus macht. Lewis schätze ich sowieso immer sehr stark ein", erklärte er. Hamiltons Vorteil sah er vor allem in der Konstanz, die er sich mittlerweile erarbeitet hat. Und Sutil glaubte auch, dass Hamilton gelernt hat, auf Punkte zu fahren, wenn es darauf ankommt, obwohl er davon ausging, dass sein britischer Freund nach wie vor angriffslustig unterwegs ist und jede Chance auf den Sieg nutzen will.