Der Donnerstag war ein guter Testtag für die deutschen Piloten. Drei von vier Deutschen landeten unter den Top-4, zwei davon ließen Heikki Kovalainen hinter sich und beanspruchten die Spitze für sich. Am schnellsten war Nick Heidfeld auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke im Park von Monza unterwegs. Der BMW Sauber-Fahrer arbeitete am Setup für den Italien GP und der Low-Downforce-Konfiguration für dasselbe Rennen.

Zweieinhalb Zehntel hinter Heidfeld bestätigte Nico Rosberg auf Platz 2 die gute Form von Williams auf dem Highspeed-Kurs. Rosberg war schon am Mittwoch schnell unterwegs und setzte am zweiten Tag seine Arbeiten an der neuen Aerodynamikkonfiguration fort.

Nico Rosberg bestätigte die Eindrücke vom Mittwoch., Foto: Bumstead/Sutton
Nico Rosberg bestätigte die Eindrücke vom Mittwoch., Foto: Bumstead/Sutton

Hinter Heikki Kovalainen komplettierte Sebastian Vettel das deutsche Trio in den Top-4. Während der Finne am Aero-Paket arbeitete und sich dabei auf Long Runs und Reifenvergleiche konzentrierte, teilte sich der scheidende Toro Rosso-Pilot den Wagen brüderlich mit seinem Teamkollegen Sebastien Bourdais, der am Nachmittag im STR3 saß und die zehntbeste Zeit fuhr. Vettel arbeitete am Setup und Reifenvergleichen der beiden Bridgestone-Mischungen, Bourdais' Tag endete wegen eines Motorwechsels vorzeitig, da das verwendete Aggregat seinen Lebenszyklen überschritten hatte.

Sutil im Mittelfeld

Hinter Vettel reihten sich ein Titelanwärter und ein Ex-Weltmeister auf den Positionen 5 und 6 ein: Felipe Massa und Fernando Alonso. Die Top-7 schloss der vierte Deutsche ab: Adrian Sutil war im Force India nur 1,2 Sekunden langsamer als die Bestzeit und schneller als Mark Webber im Red Bull.

Der Australier setzte die Entwicklungsarbeiten vom Mittwoch fort und sammelte unermüdlich Daten. Wie bei Bourdais erreichte auch sein Motor die maximale Kilometerleistung, allerdings war es in seinem Fall ein Renault- und kein Ferrari-Triebwerk. "Der erste Tag hat wahrscheinlich mehr Informationen geliefert als der zweite, aber insgesamt war es ein guter Test und ich freie mich jetzt auf Belgien", sagte Webber.

Fernando Alonso hatte einen problemfreien Tag., Foto: Bumstead/Sutton
Fernando Alonso hatte einen problemfreien Tag., Foto: Bumstead/Sutton

Adrian Sutil übernahm den Force India von Testfahrer Tonio Liuzzi, der am Mittwoch in Monza zugange gewesen ist. Neben der Gewöhnung an Strecke und Auto standen vor allem Arbeiten an der Hinterradaufhängung, den Bremsen und dem Überfahren der Kerbs auf dem Programm. "Das war ein guter Tag", sagte Sutil. "Ich fühlte mich wohl im Auto und konnte viele Runden fahren. Einige der Neuerungen haben uns vorwärts gebracht." Zudem arbeitete Sutil am Setup des neuen Dämpfers. "Wir haben gute Fortschritte erzielt, die uns auch in Belgien helfen sollten."

Ferrari und Renault wieder gleichauf

Für Massa standen am zweiten Testtag der Woche keine Überraschungen auf dem Programm: der Brasilianer testete das Monza-Aero-Paket und feilte am Setup seines Autos für das Heimrennen der Scuderia. "Wir unternehmen große Anstrengungen, um die richtige Einstellung für diese Strecke zu finden", sagte Massa. "Gleichzeitig achten wir sehr genau auf die Zuverlässigkeit und wie sich das Auto auf den Kerbs verhält, damit hatten wir im letzten Jahr Probleme." Massa verursachte die einzige rote Flagge des Tages, als er sich in der Ascari-Schikane ins Kiesbett drehte.

Bei Fernando Alonso lief hingegen alles nach Plan. Nachdem er sich an das Low-Downforce-Paket gewöhnt hatte, arbeitete Alonso vor allem am Setup und den Bremsen. "Wir haben heute viel ausprobiert und die Balance verbessert", zog er ein positives Fazit. "Wir haben einige interessante Dinge herausgefunden und konnten viel über das Verhalten mit Low-Downforce lernen."

Japanische Schlusslichter

Die beiden Honda-Fahrer waren die Schlusslichter., Foto: Bumstead/Sutton
Die beiden Honda-Fahrer waren die Schlusslichter., Foto: Bumstead/Sutton

Am Ende der Zeitenliste waren die japanischen Hersteller anzutreffen. Während sich Rubens Barrichello und Jenson Button einträchtig einen RA108 und die zwei langsamsten Zeiten des Tages teilten, fuhr Jarno Trulli seinen Toyota immerhin auf Platz 9. "Es war ein produktiver Tag und wir gingen die üblichen Dinge für Monza durch", sagte der Italiener. "Hoffentlich können wir unsere zuletzt gezeigte Form fortsetzen."

Sein Hauptaugenmerk lag auf dem aerodynamischen Setup, den Bremsen und dem Überfahren der Kerbs. "Ich bin mit den Fortschritten zufrieden." Auch die verhältnismäßig langsamen Rundenzeiten beunruhigen Toyota nicht: "Wir sind nicht mit wenig Sprit gefahren und haben alle unsere Ziele erreicht", erklärte Testteammanager Gerd Pfeiffer. Selbst der Motorwechsel bei Trulli sei geplant gewesen.