Die Szenen wirkten bizarr: über 20 Sekunden langsamer als der Rest des Feldes schlichen Fernando Alonso und Nelsinho Piquet in den 3. Freien Trainings in Ungarn und Valencia um den Kurs. Dass Renault in dieser Saison nicht den Speed hat, um Siege zu feiern, war klar, aber diese Zelebrierung der Langsamkeit war doch etwas zu extrem. Schnell wurde klar: das Team wollte die Reifen langsam anfahren.

Die Idee dazu wurde in Hockenheim geboren. Nachdem Piquet auf neuen Reifen sehr langsam hinter dem Safety Car herfahren musste, konnte er im Schlussdrittel des Rennens konstant schnelle Rundenzeiten erzielen. Dieser Trick, die Reifen langsam anzufahren, schien auch in Ungarn aufzugehen. Ganz sicher ist man sich allerdings nicht.

"Wir wissen es nicht", wird Alonso von Autosport zitiert. "In Ungarn waren wir besser als sonst und wir waren auch mit den Reifen zufrieden." Das sei dort aber allen so ergangen, weil der Grip besser gewesen sei. Jetzt möchte Alonso die Reifen beim Monza-Test genau unter die Lupe nehmen. Das sei an Rennwochenenden wegen der ständig wechselnden Streckenbedingungen nicht möglich.