Christian, wie ist das Fazit nach der Valencia-Premiere?
Christian Danner: Vieles hat sehr gut geklappt. Die Strecke und das Ambiente sind einmalig, die Fahrer waren zufrieden, das Rennen war etwas überschaubar, was die Action angeht, aber unter dem Strich war es eine tolle Veranstaltung.

Ist das Ergebnis eine Überraschung?
Christian Danner: Es ist keine richtige Überraschung. Felipe Massa hat schon in Ungarn gezeigt, was er kann, wenn er von der Pole starten kann. Massa ist es gelungen, die Nummer-1-Position bei Ferrari zu übernehmen. Das ist ihm überzeugend gelungen. Kompliment: es war ein fehlerfreies, klasse Rennen.

Und das zum zweiten Mal hintereinander.
Christian Danner: Richtig, das muss man sehr hoch einschätzen.

Was ist mit Kimi Räikkönen los?
Christian Danner: Das ist die Frage. Er hat ein paar kleine Problemchen technischer Art, aber er muss jetzt langsam einen Gang hoch schalten. Wenn er so weitermacht, hat ihn die Formel 1 schnell aufgefressen.

Sieht es nach einem WM-Zweikampf aus?
Christian Danner: Ja, gegen Saisonende purzelt immer einer nach dem anderen raus. Jetzt sind Massa und Hamilton die beiden Kandidaten. Das ist innerhalb der Teams und aufgrund des Punktestandes klar definiert.

Kimi Räikkönen fällt immer weiter zurück., Foto: Sutton
Kimi Räikkönen fällt immer weiter zurück., Foto: Sutton

Aus deutscher Sicht gab es einige erfreuliche Aspekte.
Christian Danner: Genau, ich würde sagen: zwei unerfreuliche und drei sehr erfreuliche. Vettel hat eine klasse Leistung gezeigt. Er war das gesamte Wochenende bei der Musik dabei und hat es sauber zu Ende gefahren. Timo Glock ist eine andere Strategie gefahren - super. Auch für Nico Rosberg war es mit dem Auto nicht einfach, einen Punkt zu holen.

Aber es gab auch zwei negative Punkte...
Christian Danner: Sutil ist rausgeflogen, das war überflüssig. Egal wo man fährt, man muss das Rennen beenden. Es war ein Fahrfehler und das war nicht gut. Bei Heidfeld wird es ernst. Das war jämmerlich. Er ist vor Rosberg gestartet und hinter ihm ins Ziel gekommen. Das ging definitiv nach hinten los. Langsam wird es eng für ihn.

Auch was sein Cockpit für 2009 angeht?
Christian Danner: Hundertprozentig. Ein Hersteller wie BMW kann sich entgegen aller Vertragssituationen einen Fahrer nicht leisten, der, aus welchen Gründen auch immer, eine halbe Sekunde hinter dem Teamkollegen herfährt. Ich spreche ihm da gar keine Schuld zu, es ist halt ein Auto, das ihm nicht passt.