Das Universum ist ein riesiger Ort. Es ist so groß, dass man es sich eigentlich nicht vorstellen kann. Irgendwie haben wir Menschen es mit dem Begriff Unendlichkeit eigentlich auch nicht so. Sagen wir einfach, es ist enorm, unglaublich, wirklich sehr, sehr groß und dann sogar noch etwas größer. Bei diesen Größenverhältnissen ist alles Andere natürlich doch recht unwichtig. Darf man der Enzyklopedia Galactica trauen, dann sogar so unwichtig, dass es eigentlich keine Einwohner im ganzen Universum gibt. Das liegt daran, dass es eine unendliche Zahl an unbewohnten Planeten und nur eine endliche an bewohnten Planeten gibt. Und immer, wenn man eine endliche Zahl durch unendlich dividiert, kommt Null raus.

Es gibt komische Kreaturen da draußen, Foto: Sutton
Es gibt komische Kreaturen da draußen, Foto: Sutton

In dieser großen Sicht der Dinge ist also alles doch recht unwichtig, da es rein theoretisch ohnehin nichts gibt. Umso verwunderlicher, dass wir uns doch für so manche Dinge interessieren, die doch irgendwie offensichtlich vorhanden sind. Mitmenschen, Autos, Uhren oder Geld stehen ganz oben auf der Agenda - und auch Spitzenleistungen. Die auf Sqornshelous Zeta lebenden Mattratzen wird es allerdings wenig interessieren, ob ein Typ namens Sebastian auf irgendeinem Planeten am Rande einer entlegenen Galaxie ein Auto schnell gefahren hat. Wen wundert's, selbst Europäer haben Probleme mit Reissäcken, die in China umfallen.

Sebastian hat es natürlich sehr interessiert, dass er schnell fahren konnte, denn so schnell war er schon lange nicht mehr gewesen. "Es hat lange gedauert, das Ganze nach dem ersten Rennen noch einmal zu toppen. Es hat heute unheimlich viel Spaß gemacht", meinte er. Wenn er wüsste, was er damit ausgelöst hat. Denn irgendwo mitten in seiner Fahrt öffnete sich ein kleines Wurmloch und transportierte seinen Boxenfunk nach Zargos 3. Was die Leute dort zu hören bekamen, gefiel ihnen nicht, also wollten sie die Erde angreifen, bis sie dann feststellen mussten, dass sie sich verrechnet hatten und es nicht viel Spaß macht, wenn ihre Flotte durch die Lüftungsöffnung eines Formel-1-Autos gesaugt wird. Sebastian meinte dazu nur: "Das Erste, was ich dachte, war, dass da jemand das Tableau umgedreht hat. Das war dann nicht der Fall."

Fliegen ist nicht leicht, Foto: Sutton
Fliegen ist nicht leicht, Foto: Sutton

Nick hatte seine eigenen Erfahrungen mit dem Leben, dem Universum und allem Anderen gemacht. Er hatte sich an der hohen Kunst des Fliegens probiert, wobei wir ja alle wissen, wie schwierig das ist. Der erste Teil ist einfach, man muss sich fallen lassen. Der zweite ist schwieriger. Während des Fallens muss man dafür sorgen, dass man den Boden zufällig verfehlt. Das geht nur mit guter Ablenkung zum richtigen Zeitpunkt. Wenn man den Boden absichtlich verpassen will, hat man schon verloren.

Seine versuche haben Nick schon einige blaue Flecken eingebracht, weswegen er sich einen Gesichts-Airbag zugelegt hat, doch auch in Spanien, wo die Ablenkungen süß und zahlreich sind, ging es fast schief. "Ich habe mich kurz extrem geärgert und dachte, es kann nicht sein, dass das zwei Mal passiert. Ich musste mich dann schnell beruhigen, weil gleich die nächste Runde kam." Da lief es dann und plötzlich hing er ein paar Zentimeter über dem Boden. Blöd war dann nur, dass ihm alle auf die Schulter klopften, was Nick aber auch nicht erschütterte. "Es ist wichtig für mich, zu sehen, dass die Pace da ist, wenn es einmal halbwegs passt."

Dieser Fisch hat bei keinen Experimenten eine Rolle gespielt, Foto: Sutton
Dieser Fisch hat bei keinen Experimenten eine Rolle gespielt, Foto: Sutton

Nico geht da anders vor. Durch ein missglücktes Experiment mit einer Gabel, einem Wattebausch und zwei Zitteraalen - das bislang übrigens nicht nachgestellt werden konnte - scheint er nicht zu altern und da es ihm deswegen irgendwann langweilig geworden ist, hat er sich vorgenommen, jedem Menschen im Universum die Hand zu schütteln - das mit der Bevölkerungszahl von eigentlich Null ist ihm dabei egal. Einziges Problem war sein Transportmittel, denn die Wege waren nicht gerade die kürzesten, wollte er doch alles Alphabetisch durchgehen und Aaron A. Aaronson wohnt nicht gleich in der Nähe seines betaigeuzischen fast Namensvetters Aaron B. Aaronson. "Ich war nicht sehr happy mit dem Auto", verriet Nico. "Es war schwierig zu fahren, ich konnte nicht richtig attackieren." Und das war nicht die einzige Schwierigkeit, denn zu einem ordentlichen Gruß gehören immer noch zwei. "Sie haben mehr auf andere Sachen geachtet, deshalb mussten wir sogar einen Schritt zurückgehen", klagte Rosberg über die von ihm gegrüßten.

Einem gewissen Timo waren Nicos Transportprobleme egal, er hatte sich gerade das neueste Vehikel mit bistromatischem Antrieb besorgt, das angeblich abrauschen soll wie... wie... naja, da gibt es eben keinen Vergleich. Die Bistromatik ist ein sehr weit entwickelter Antrieb, der sich auf das Prinzip verlegt, dass der Raum keine Absolute ist, sondern davon abhängt, wie sich der Beobachter durch den Raum bewegt. Des Weiteren wurde festgestellt, dass dadurch Nummern auch keine Absoluten sind, sondern von der Bewegung des Beobachters in Restaurants abhängen. Und von der Zahl der Leute an einem Tisch, über ihre Reservierungs-Zeit, ihre tatsächliche Ankunftszeit und die Zahlen auf der Rechnung ist dort alles möglich. Diese Zahlen folgen keinem mathematischen Gesetz und deswegen können diese Fahrzeuge so schnell sein. Nur nicht im Fall von Timo: "Ich denke, das Auto war gut genug, aber es hat einfach nicht funktioniert."

Das ganze Universum ist voll von leerem Raum, Foto: Sutton
Das ganze Universum ist voll von leerem Raum, Foto: Sutton

Sollte es dann doch laufen, kann sich Timo aber austoben, schließlich ist im Universum viel, viel, viel Platz. Eigentlich ist viel mehr leerer Raum da als sonst irgendwas und es muss schon mit dem Teufel (oder wie auch immer das Böse auf Ihrem Planeten heißt) zugehen, wenn man in einen Stau kommt. Es passiert aber doch, wie man bei Adrian feststellen muss, der allerdings auch das Pech hat, dass er Pech hat. "Auf meinem letzten Run hatte ich auf der Outlap Verkehr und konnte die Reifen nicht aufwärmen", berichtete er nachdem er eine Abkürzung durch einen leeren Nebel nehmen wollte, wo just an dem Tag eine Umleitung wegen einer Baustelle für eine Hyperraum-Umfahrungsstrecke eingerichtet worden war. So etwas passiert ihm immer wieder. "Deshalb konnte ich meine Zeit nicht verbessern. Denn normalerweise ist der letzte Run immer der schnellste." Die Bestzeit auf der Expressstrecke Megamaxilon-Orion ging dann eben an jemand anderen.

P.S.: Bei allen Douglas Adams Fans, die mich jetzt lynchen möchten, will ich mich gleich entschuldigen, aber versuchen Sie einmal einen Text zu schreiben, wenn sich ihre zwei Köpfe ständig streiten und ihr dritter Arm ständig den Händen der anderen beiden auf die Finger klopfen will. Da hilft auch kein Pan Galactic Gargleblaster mehr.