Der Freitag ist nie der Tag der schnellen Rundenzeiten, in Valencia galt das noch mehr als sonst. Die Strecke zu lernen, das Auto abzustimmen und ja keinen unnötigen Mauerkontakt zu haben - das waren die entscheidenden Punkte der ersten beiden Trainings.

Einfach waren alle drei Herausforderungen nicht. "Es war sehr rutschig, aber die Strecke wurde im Laufe des Tages immer sauberer", fasste Lewis Hamilton zusammen. Der starke Wind störte Heikki Kovalainen nicht. "Ich habe ihn kaum gespürt, die Häuser und Mauern haben ihn gut abgeschirmt." Auch die Bodenwellen an der Brücke, über die sich einige Fahrer beklagten, sah Kovalainen als unproblematisch an.

"Ich verstehe nicht, warum einige Leute sagen, dass es schlimme Bodenwellen gibt", sagte der Finne. "In Monaco ist es viel welliger, hier ist es glatt im Vergleich dazu. Das ist kein Problem." Hamilton stimmte dem zu: "Man bemerkt gar nicht, dass man auf einer Brücke fährt."

Lang und schwierig

Schwieriger fiel das Lernen der Strecke. "Sie ist sehr lang und du musst dich genau konzentrieren, weil alles sehr ähnlich aussieht und dadurch schwierig zu merken ist", sagte Kovalainen. Sein Teamkollege sah das übrigens anders. Hamilton hatte keine Orientierungsprobleme beim Lernen der Strecke.

Den Vergleich mit dem Simulator und dem Streckenrundgang gewinnt die Realität. "Es war ganz anders als gestern beim Herumlaufen", gestand Hamilton. "Wenn man im Auto mit einer bestimmten Geschwindigkeit auf die Kurve zufliegt, ist das immer etwas anderes."

Die Pole als Ziel

Hamilton ist mit seinem Tag zufrieden., Foto: Sutton
Hamilton ist mit seinem Tag zufrieden., Foto: Sutton

Trotzdem war Kovalainen mit der Vorbereitung in der Fabrik zufrieden. "Unsere Arbeit war ziemlich gut und genau. Wir hatten von Anfang an eine gute Balance und mussten nur kleine Veränderungen vornehmen, nichts Dramatisches", verriet Kovalainen. "Wenn wir morgen so weitermachen, sollten wir in einer guten Verfassung für das Qualifying sein."

Auch Hamilton konnte sich Schritt für Schritt verbessern. "Wir haben an der Balance gearbeitet und konnten jedes Mal, wenn wir auf der Strecke waren, etwas Neues lernen. Jetzt versuchen wir, das Puzzle zusammenzusetzen." Hamilton glaubt jedoch, dass seine Pace schon jetzt gut sei. "Es war ein guter Tag."

Sein Teamkollege hat deshalb eine klare Vorstellung vom Qualifying: "Wenn alles nach Plan läuft, können wir um die Pole fahren", glaubt Kovalainen. "Ich bin sehr zuversichtlich. Unser Auto ist sehr stark. Natürlich gilt das auch für Ferrari, aber das erwarten wir von ihnen auf jeder Strecke. Es wird ein enger Fight." Auch einige andere Teams hat Kovalainen auf der Rechnung. "Wir unterschätzen niemanden."