Kimi Räikkönen ist nicht motiviert genug, Felipe Massa hat zu viel Pech, Lewis Hamilton nimmt die Reifen zu hart ran. Die Zeit der Sommerpausen-Diskussionen ist vorbei. An diesem Wochenende sitzen die drei heißesten WM-Anwärter wieder in ihren Cockpits und geben Gas. Die Situation ist unverändert eng: Hamilton führt die WM-Tabelle mit 5 Punkten Vorsprung vor Räikkönen an. Massa liegt weitere 3 Zähler dahinter.

Hamilton & Massa suchen Konstanz

"Es scheint so, als ob wir alle seit Saisonbeginn wichtige Punkte verloren haben", sagt Massa, der seinen Ausfall von Budapest verkraftet hat. "Der Schlüssel wird also die Konstanz sein, was aber bereits seit dem ersten Rennen der Fall ist." Für ihn habe sich deshalb nichts verändert. "Dem stimme ich zu", meint Hamilton. "Wir geben alles. Alle Teams gehen noch mehr ans Limit, weil es so eng ist. Dann passieren Fehler." In dieser Saison habe es viele Gelegenheiten für Fehler gegeben. "Denn es gab auch viele Unbekannte: neue Strecken, verschiedene Dinge am Auto..."

Massa bleibt trotzdem optimistisch. "Wir müssen nach vorne schauen. Es gibt noch 70 Punkte zu holen und wir müssen unser Bestes geben." Das Wichtigste sei gewesen, dass man in Budapest die Konkurrenzfähigkeit unter Beweis gestellt habe. "Wir hatten einen guten Speed, eine gute Pace, haben eine tolle Leistung gezeigt."

Räikkönen auf der Jagd

Räikkönen ist mit dem Kurs in Valencia zufrieden., Foto: Sutton
Räikkönen ist mit dem Kurs in Valencia zufrieden., Foto: Sutton

Das war bei Räikkönen zuletzt nicht immer der Fall. Trotzdem liegt er auf Platz 2 der WM-Tabelle. Vor allem das Qualifying bereitete dem Finnen bei den letzten Rennen Probleme. "Es ist nicht ein Problem", sagt er. "Manchmal klappt es, manchmal nicht. Wir waren nicht mit dem Handling zufrieden, aber es sah schlimmer aus, als es ist." Kleine Dinge hätten ihn Zeit gekostet. "Man kommt zu weit raus und verliert Zeit. Wir suchen nach einer Lösung, aber es hängt auch viel von der Strecke ab. Auf einigen ist es einfacher, auf einigen sehr schwierig."

Aggressiver geht er deswegen im Titelkampf nicht zu werke. "Ich überhole, wenn ich die Chance dazu habe. Aber es ist nicht einfach, in so eine Situation zu kommen", sagt er. "Ich fahre aber gegen keinen Fahrer härter als gegen einen anderen. Ich möchte immer gewinnen. Zuletzt hatten wir nicht die besten Rennen, aber ich bin nicht allzu besorgt." Die fünf Punkte Unterschied könne er aufholen. "Aber jedes Mal wenn ich hinter ihm lande, verliere ich mehr Punkte, also muss ich versuchen, vor ihm zu landen." Konstanz ist also nicht alles, wie auch Fernando Alonso einwirft: "Konstanz ist wichtig, aber jetzt ist die Zeit gekommen, um Rennen zu gewinnen."