Als frischgebackener Grand Prix Sieger kommt Heikki Kovalainen natürlich besonders gut gelaunt nach Valencia. Einen besonders anderen Zugang zum Wochenende will er deswegen aber nicht nehmen. "Ich gehe es an wie jede Straßenstrecke. Sie wird grün sein, also muss man weniger angreifen als auf einem normalen Rundkurs. Dann muss man langsam aufbauen. Der letzte Run im Qualifying sollte die maximale Attacke sein", sagte der McLaren-Pilot am Donnerstag. Ein bisschen genauer angesehen hatte er sich die Strecke auch schon. Vor allem die harten Bremszonen waren für ihn interessant, da sich dort viel Zeit finden lässt. "Vor allem das Anbremsen der letzten Kurve wird schwer; eigentlich die letzten zwei Kurven. Da muss man bremsen, während man die Richtung ändert. Das wird kompliziert und man kann dort eine gute Runde am Ende noch kaputt machen."

Da er nun aber endlich seinen ersten Sieg hat, rechnen viele damit, dass Kovalainen nun richtig durchstartet, weswegen ein Kollege auch fragen musste, ob es mit ihm so werden könnte wie mit Mika Häkkinen, der nach seinem ersten Sieg dann insgesamt 20 Triumphe herausgefahren hatte. "Wenn ich jetzt 20 Rennen in Serie gewänne, wäre das ziemlich cool", scherzte der Finne. Ernsthaft musste er dann aber sagen, dass er nicht das Gefühl habe, sich verändert zu haben, da er schon die vergangenen Monate wusste, dass alles da ist für den Sieg und er schon kommen würde. "Ich hatte keinen Stress deswegen. Ich wusste, es würde passieren, es war nur eine Frage der Zeit. Deswegen glaube ich nicht, dass es beim Gefühl einen Unterschied macht."

Trotz Sieg dürfte der Zug in der Weltmeisterschaft mittlerweile wohl abgefahren sein, auch wenn es nicht unmöglich ist, 24 Punkte aufzuholen, wie ein gewisser anderer Finne voriges Jahr gezeigt hat. Auf die Ferrari-Fahrer angesprochen wollte Kovalainen aber nicht sagen, welcher der beiden stärker ist, sondern bezeichnete beide als stark. Etwas spezifischer musste er erklären, ob Felipe Massa das Zeug zum Titel hat. "Ich sehe keinen Grund, warum er nicht auch den Titel holen sollte", hieß es nur kurz. Und auch für Lewis Hamilton gilt das, wobei Kovalainen betonen musste, dass er seinem Teamkollegen nicht helfen müsse, damit der zum Titel fahren kann. "Lewis braucht keine Hilfe. Er kann das selber machen. Wenn ich den Sieg holen kann, dann werde ich auch drauflosgehen."